Gelsenkirchen. Im Ferienworkshop lernen zugewanderte Jugendliche in Gelsenkirchen ihren Stadtteil Schalke besser kennen. Neben einer Fotosafari gibt es auch Beratungsangebote und eine Sprachförderung.

Glitzer kommt gut an. Und Perlen. Aber auch rote Filzsterne und goldfarbene Klebefolie sind bei den Mädchen zur Verzierung der Holzbilderrahmen beliebt. In der Bastel AG des „Talentcampus“ lassen die Teilnehmerinnen ihren Ideen freien Lauf. Kreativität, Spaß und auch Förderung spielen in dieser Woche überhaupt eine große Rolle bei dem Ferien-Workshop für zugewanderte Jugendliche in der Stadt. Ein Hauptveranstaltungsort für sie ist das DGB-Haus an der Gabelsbergerstraße (Altstadt).

Hier lernen sie sich untereinander besser kennen und tauschen sich aus. „Der Bilderrahmen ist ein Geschenk für meine Mutter. Ich habe Folie aufgeklebt und verziere ihn jetzt noch mit Deko“, erklärt die 14-jährige Ana. Die Woche macht ihr großen Spaß.

Hilfe, Spaß und Sprachförderung

Ana hat dadurch viele andere Jugendliche aus der Umgebung kennengelernt und ihren Wortschatz mit neuen Vokabeln erweitern können. Denn: Nach der Bastelaktion gehen die Mädchen in einen benachbarten Raum zur Sprachförderung. In einer kleinen Gruppe sollen sie so ihr Deutsch verbessern. In der Woche gibt es sowohl gemeinsame, als auch getrennte Aktionen für die Mädchen und Jungen. So können die Betreuer in den einzelnen Gruppen während der Themenblöcke besser auf sie eingehen. Die Mädchen haben beispielsweise in einer Runde im Mädchenzentrum über ihre Rechte geredet und Tipps und Adressen von Beratungsstellen bekommen. Und die Jungen sind unter anderem mit dem Thema Kochen vertraut gemacht worden.

Alle Jugendlichen haben indes den Mittag beim Essen zusammen verbracht und auch die Stadt bei einer Fotosafari erkundet. Neben gemeinsamem Musizieren standen auch Gesprächsrunden mit den Betreuern auf dem Programm. „In den Gesprächen ist klar geworden, dass die Jugendlichen schon ganz unterschiedliche Erfahrungen mit Rassismus gemacht haben“, erzählt Brigitte Schneider von der VHS.

Voller Erfolg für Beteiligte

Am letzten Tag in der Woche werden die Bilder der Fotosafari entwickelt und die Teilnehmer schauen sich die selbstgedrehten kurzen Filme an. Demnächst wollen die Veranstalter dafür sogar noch einen Kanal bei Youtube einrichten.

„Die Woche ist für alle Beteiligten ein voller Erfolg“, zieht Schneider eine Zwischenbilanz. Um die Kontakte zu den Jugendlichen weiter zu intensivieren und ihnen eine Anlaufstelle zu geben, möchten die Veranstalter sogar einen festen Treff in der Woche etablieren. „Die Jugendlichen können ab dem 21. Oktober immer dienstags ab 16 Uhr ins DGB-Haus kommen. Hier können sie sich austauschen und gegebenenfalls auch Hilfe bekommen“, wirbt Susanne Franke vom DGB.