Gelsenkirchen. . Die Polin Martyna Jakubowska hofft durch ihre Ausstellung „Femina“ in der Stadt Anschluss zu finden und sich einen Namen zu machen. Mit der Initiative „Die Brücken der Kunst“ fördert die Arbeiterwohlfahrt Künstler wie sie.
„Kultur ist ein Bestandteil des Integrationsprozesses, denn sie spendet Mut und Kraft.“ Das sind die Worte, mit denen Admir Bulic von der Integrationsagentur der Arbeiterwohlfahrt (Awo) die Initiative „Die Brücken der Kunst“ vorstellt. Seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 hat diese Initiative es sich zur Aufgabe gemacht, Ausstellungen interkultureller Art zu veranstalten. Acht Veranstaltungen mit 19 Künstlern der unterschiedlichsten Herkunft haben es so schon geschafft, ihr kreatives Schaffen sowie ihre kulturelle Heimat in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Martyna Jakubowska ist nun die Nächste. Am Sonntag veranstaltet die 24-jährige Polin, die aus Allenstein hierher gezogen ist, ihre Vernissage im Ferdinand-Lassalle-Haus der Gelsenkirchener Falken. Ein lustiger Zufall, dass gerade Allenstein eine von Gelsenkirchens Partnerstädten ist.
Unter dem Thema „Femina“ zeigt die Polin dann Bilder, Skizzen und Fotos, die sie über die Jahre angesammelt hat. „Eigentlich male ich schon immer“, erzählt die 24-Jährige noch etwas zurückhaltend, obgleich voller Vorfreude.
Die starke und die weiche Seite von Frauen
Ihren Stil, den sie als vom Expressionismus angehaucht bezeichnet, hat sie vor allem während ihres fünfjährigen Studiums an der „Uniwersytet Warmińsko-Mazurski“, an der Universität Ermland-Masuren in Allenstein, gefestigt. Bildende Kunst hat sie dort studiert, mit Einflüssen der Kunstpädagogik. Seit ihrem Studium hat sich Jakubowska auf das Malen von Frauen spezialisiert, ihre Werke zeigen die „starke und ebenso die weiche Seite an Frauen“, erklärt Jolanta Wojciak von der Awo Integrationsagentur. Sie hat die Vernissage von Jakubowska ins Leben gerufen, hat außerdem den polnischen Chor „Święta Elżbieta“ (dt. heilige Elisabeth) aus Gelsenkirchen für die musikalische Unterhaltung während der Vernissage verpflichtet, genauso wie viele weitere Freiwillige, die die Besucher an dem Tag mit polnischen Spezialitäten versorgen. „Etwa 80 Prozent der Veranstaltung rühren von bürgerschaftlichem Engagement her“, freut sich Wojciak.
Jakubowska lebt erst seit rund zwei Monaten in Gelsenkirchen
Vor rund zwei Monaten kam die 24-jährige Jakubowska ihres Verlobten wegen mit nach Gelsenkirchen, nun möchte sie ihre Möglichkeiten ausloten und am liebsten hier bleiben.
Als eine „große Chance“ bezeichnet sie die Möglichkeit ihre Werke in der Vernissage zu präsentieren – vor allem natürlich, um Anschluss im städtischen Leben zu finden, aber auch, um sich in der Stadt einen Namen zu machen. Genau das, erläutert Bulic, seien auch die Ziele, die „Die Brücken der Kunst“ verfolgten.