Gelsenkirchen. . Die Beratungsstelle Donum Vitae bietet seit etwas mehr als einem Jahr die Gruppe „Baby inside“ an. Hier treffen sich zweimal monatlich Frauen zu Gesprächen, zur Beratung, zu Informationen rund um Schwangerschaft und Geburt. Begleitet werden sie von Familienhebamme Desiree von Bargen.

Werbung vermittele gern das Bild von „Friede, Freude, Eierkuchen“. Das Bild der durchweg glücklichen Schwangeren. Donum Vitae-Beraterin Heike Bombeck kennt auch die Kehrseite der Medaille. Sie weiß um die innere Zerrissenheit von Frauen, die ungewollt schwanger sind, deren Lebenssituationen – zum Beispiel wegen Arbeitslosigkeit – nicht die günstigsten sind. Oder die alleine da stehen.

„Diese Frauen kommen in unsere Schwangeren-Konfliktberatung.“ Und zwar mit einem alles andere als freudigen Anspruch. Ja zum Kind oder Abbruch? Das ist die Frage, die sie sich in ihrer persönlichen Krisensituation stellen. „Wenn eine Frau sich für den Abbruch entscheidet, bekommen wir das nicht mit“, sagt Heike Bombeck. Was sie und Hebamme Desiree von Bargen dagegen erleben, das ist die wachsende Freude, wenn sich die Frauen für das Baby entscheiden und die Gruppe „Baby inside“ besuchen.

Bäuche mit Fingerfarben bemalt

Jeden ersten und dritten Mittwoch treffen sich die Schwangeren bei Donum Vitae an der Hauptstraße 6. Dann ist mit Familienhebamme Desiree von Bargen auch eine ausgewiesene Fachfrau zur Stelle. Seit etwas über einem Jahr gibt es das Gruppenangebot. Rund 30 Frauen zwischen Anfang 20 und Ende 30 haben es in Anspruch genommen. „Wir haben in dem ersten Jahr durchweg positive Erfahrungen gemacht“, fasst Heike Bombeck zusammen.

Die Beraterin betont in diesem Zusammenhang, dass das Angebot von Donum Vitae sich nicht als Konkurrenz zu anderen Beratungs-, Kurs- oder Hilfsangeboten versteht. „Wir vermitteln die Frauen auch weiter“, berichtet sie. Zum Beispiel an Hebammen oder in Geburtsvorbereitungskurse.

Allerdings gibt es auch hier ein Aber. Wenn eine alleinstehende Frau sich im Vorbereitungskurs unter lauter glücklichen Paaren nicht wohl fühlt, übernimmt Desiree von Bargen den Part. „Es kommt vor, dass wir hier die ersten Herztöne hören. Das ist ein ergreifender Moment.“ Sie lächelt. Schön sei auch zu beobachten, wie sich die Beziehung der Frauen zum Kind im Mutterleib positiv verändere. Was sogar dokumentiert wird: Wenn die Bäuche dick sind, werden sie mit Fingerfarben fröhlich gestaltet und zur Erinnerung ein Foto gemacht. „Wir sind für manche auch so etwas wie ein Hafen.“ „Baby inside“ ist offen für alle werdenden Mütter. Inzwischen bringt die ein oder andere junge Mutter ihr Baby mit zu den Treffen.