Gelsenkirchen. . Die Stadt Gelsenkirchen will Sitz der Sparkassenakademie werden, den die Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen bis 2018 als Ersatz für die bisherigen Standorte Münster und Düsseldorf realisieren wollen. Für ihre Bewerbung geht sie mit dem Standort Arena-Park ins Rennen.

So einen Langzeitmieter wollen viele haben: Verlässlich, solvent, attraktiv. Und deshalb steht Gelsenkirchen in Konkurrenz zu rund 100 Bewerbern und wirft den Hut in den Ring. Die Stadt will Sitz der Sparkassenakademie werden, den die Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen bis 2018 als Ersatz für die bisherigen Standorte Münster und Düsseldorf realisieren wollen.

Im Mai wurden die Ausschreibungsunterlagen veröffentlicht, zum, 1. August musste die Bewerbung vorliegen. Gelsenkirchen geht – angesichts der regionalen Erfordernisse sicher nicht unwichtig – mit einem Standort an der Schnittstelle zwischen den beiden Landesteilen und im Herzen des Reviers ins Rennen: Dem Arena-Park.

Architekturbüro kann auf zahlreiche Referenzobjekte verweisen

21 000 Teilnehmer sollen am künftigen Akademiesitz von den Sparkassenverbänden pro Jahr aus und fortgebildet werden – an bis zu 43.000 Teilnehmertagen. 8000 Quadratmeter Nutzfläche sieht das Anforderungsprofil fürs Raumprogramm vor. 200 Stellplätze werden benötigt, optional wird auch ein Hotel-Neubau in direkter Nachbarschaft gewünscht. Sechs potenzielle Bau-Projekte wurden im Vorfeld von der städtischen Wirtschaftsförderung geprüft, am Ende fiel die interne Wahl auf den Arena-Park.

30.000 Quadratmeter groß ist das Grundstück zwischen Gelsenwasser-Zentrale und Veltins-Arena. Gelsenwasser gehört das Gelände aktuell. Medicos auf Schalke und Courtyard-Hotel, Multiplex-Kinos und Sportparadies liegen im direkten Umfeld, ein Golfplatz ist nicht viel weiter entfernt, eine Kinderbetreuung mit 80 Plätzen ist im Aufbau, ein leistungsstarker Nahverkehrsanschluss läge direkt vor der Tür und nahe Autobahnanschlüsse gibt es reichlich. Hinzu kommt: Ansprechende Architektur, modern und funktional, für die das Aachener Büro „kadawittfeldarchitektur GmbH“ verantwortlich zeichnet.

Zahlreiche Referenzobjekte hat Geschäftsführer Gerhard Wittfeld bereits realisiert. Kreiert hat er für Gelsenkirchen einen außergewöhnlichen Entwurf, der Offenheit und Ruhe ausstrahlt. „Von einem wirkliche guten Wettbewerbsbeitrag“ für einen „starken Standort“ und einem „maßgeschneiderten Angebot“ sind Oberbürgermeister Frank Baranowski und Dr. Christopher Schmitt, Vorstand der städtischen Wirtschaftsförderung, überzeugt.

Stadtrat Dr. Christopher Schmitt (l.), Dezernent für Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen, und der Aachener Architekt Gerhard Wittfeld stellten  im Hans-Sachs-Haus die Pläne zur Bewerbung um die Ansiedlung der landesweiten Sparkassenakademie vor.
Stadtrat Dr. Christopher Schmitt (l.), Dezernent für Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen, und der Aachener Architekt Gerhard Wittfeld stellten im Hans-Sachs-Haus die Pläne zur Bewerbung um die Ansiedlung der landesweiten Sparkassenakademie vor. © WAZ

Verschiedene Kriterien

Die Bewerbung kommt nah ans Ideal der Ausschreiber, die etwas überspitzt „das Haus am See, mitten in der Altstadt ... mit Autobahnanschluss, Flughafenverbindung ... Shopping- und Freizeitangeboten“ als Kriterien benannten. Immerhin: bis auf Altstadt und Flughafenverbindung kann Gelsenkirchen alle Anforderungen erfüllen. Das Grundstück liegt am See, gespeist wird das Gewässer mit Regenwasser des Arenageländes. Auch ein Hotelneubau passt noch auf das Areal. Ein Investor hat gegenüber Stadtrat Schmitt Interesse an einem „Dreisterne-Hotel mit 120 Betten und 60 Parkplätzen“ bekundet.

Das Gesamtpaket soll bei der Entscheidung überzeugen

Das Gelsenkirchener Bewerbungspaket für den Sitz der Sparkassenakademie wurde zum 1. August übergeben. Zu Plänen und Architekturansichten gehört auch eine Imagebroschüre, die mit den Stärken der Stadt punktet. Die „Beste Lage in NRW“, die „Gänsehaut ganz nah“ (von den Schalker Bundesligaprofis über die Zoom-Erlebniswelten bis zur Kanalbühne) rückt das Heft ansprechend ins Licht. Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens macht die Bewerbung aus Sicht von Oberbürgermeister Frank Baranowski auch Sinn, weil sie „noch einmal den Standort Arena-Park besonders wertschätzt“.

Insgesamt, glauben Baranowski und Stadtrat Christopher Schmitt, gehe es für die Entscheidung der Sparkassengremien nicht „darum, die schönste Fläche in der schönsten Stadt“ zu präsentieren. Um erfolgreich zu sein, brauche es neben einem „ganzheitlichen Ansatz“ auch einen „außergewöhnlichen architektonischen Entwurf.“ Das Gelsenkirchen den vorlegen konnte, steht für die Stadtspitze fest.

Bis Ende des Jahres soll die Vergabe-Entscheidung fallen – nach mehreren Vorauswahlrunden. Die Sparkassenverbände planen die Nutzung ihrer künftigen Akademie als Mieter. Der Vertrag soll über 15 Jahre laufen. Verlängerung – natürlich – nicht ausgeschlossen.