Gelsenkirchen. Die Bilanzsumme der Sparkasse Gelsenkirchen lag 2013 mit 3,203 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Gefragt bleiben Wohnungsbaukredite. Die Zusagen wurden um 32 auf 133,4 Mio. Euro gesteigert. Das Geldinstitut hat im letzten Jahr Personal reduziert. Die Zielvorgabe lautet: „750 plus x“.

Es sind „solide Zahlen“, die Bernhard Lukas für 2013 „zufrieden“ machen. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Gelsenkirchen pflegt den dezenten Auftritt. Dabei lief das letzte „wiederum spannende und turbulente Jahr an den Finanzmärkten dieser Welt“ mehr als solide für das Geldinstitut. Die Kernzahlen dokumentieren es: Die Bilanzsumme lag mit 3,203 Milliarden Euro leicht unter Vorjahresniveau (-1%). Der Jahresüberschuss: wieder knapp 3 Mio. Euro.

Das Kreditgeschäft stieg um 2,7 Prozent auf rund 1,82 Mrd. Euro. 127,3 Mio. Euro (+0,5 Prozent) vergab die Sparkasse an Firmen, 140 Mio. Euro (+27,6 Prozent) an Privatpersonen. Gefragt waren dabei wieder die Wohnungsbaukredite. Nachdem die Sparkasse 2012 erstmals die 100-Mio-Euro-Hürde knackte, gelang 2013 ein erneuter Sprung. Die Zusagen wurden um 32 auf 133,4 Mio. Euro gesteigert.

Maßgeblichen Anteil hatten dabei die Kredite für die private Baufinanzierung. Geld ist hier billig wie nie, entsprechend fiel der Zuwachs aus – um 44 Prozent auf über 97 Mio. Euro. Die eigene Immobilie, so Lukas, „ist immer mehr ein Baustein der Altersvorsorge“. Dazu passt, dass die Sparkassen-Immobilien GmbH mit 79 vermittelten Häusern (2012: 85) in etwa an das Vorjahr anknüpfen konnte. Allerdings war das Bauspargeschäft rückläufig. Die Durchschnittsumme ist zwar auf knapp 35.000 Euro gestiegen, allerdings sinkt die vermittelte Bausparsumme seit 2010 kontinuierlich, zuletzt auf rund 34 Mio. Euro. „Das führen wir zurück auf das niedrige Zinsniveau“, sagt Vorstandsmitglied Stephanie Olbring. Dennoch bleibe Bausparen Kern-Bestandteil der Finanzierung von Wohneigentum, weil so „wichtiges Eigenkapital gebildet wird“.

Hart umkämpfter Markt

„Die Kunden haben uns vertraut, wir haben ihnen Sicherheit geboten“, die Einschätzung von Lukas belegt die Summe der Einlagen. 2407 Mio. Euro lagen auf Sparkassenkonten, über 50 Mio. Euro (+ 2,3 Prozent) mehr als 2012. „Das ist schon eine Menge Geld, auch angesichts eines hart umkämpften Marktes“, sagt Lukas. Und: „Durch die Spareinlagen sind wir weitgehend unabhängig von internationalen Kreditmärkten.“ Bleibt ein Problem, das auch 2013 kennzeichnete: „Wir haben viel Liquidität im Markt und wenig Zinserträge, die zu erzielen sind. Das hat den Dax getrieben. Das Geld sucht nach Anlagen, deshalb geht vieles im Bereich der Aktienmärkte.“

Doch Kunden suchen vor allem Sicherheit und Werthaltigkeit ohne langfristige Bindung. Rückläufig (-13,3 Prozent) auf 242 Mio. Euro waren entsprechend Anlageformen wie Sparkassenbriefe, Geldmarktkonten legten um 11,2 Prozent auf 614 Mio. Euro zu. Lukas: „Letztlich zahlen die Sparer dabei ein Stück weit die Zeche für die Finanzkrisen mit einem Zinssatz unter der Inflationsrate.“

Weitere Daten und Fakten zum Geschäftsjahr

  • Die Sepa-Umstellung hat die Sparkasse reibungslos abgewickelt. „Aus unserer Sicht“, so Vorstandschef Bernhard Lukas, „wäre keine Fristverlängerung bis August 2014 nötig gewesen.“
  • Die Nähe zum Kunden sieht die Sparkasse als Kernkompetenz und Stärke – auch räumlich. Mit 31 Geschäftsstellen, vier Beratungscentern und u.a. derzeit 65 Geldautomaten ist sie im Stadtgebiet vertreten. Die Prognose, ob das Netz dauerhaft so dicht bleiben kann, wagt Lukas derzeit nicht.
  • Dazu passt, dass die Sparkasse dauerhaft Personal abbauen will. 2013 sank die Zahl der Beschäftigten bereits von 851 auf 837 (davon 34 Auszubildende). In „zehn Jahren wollen wir bei 750 plus x sein“, sagt Lukas. Erreicht werden soll das Ziel durch Fluktuation, Altersteilzeit und Ruhestandslösungen.
  • Mit 5,1 Mio. Euro sponserte und förderte die Sparkasse 2013 wieder soziale Projekte und die Kultur.
  • Großprojekte in eigener Sache waren die energieeffiziente Sanierung des Wohnhauses der Filiale Erle und die laufende Erneuerung des Sparkassengebäudes an der Bismarckstraße. Der Umbau dort, so das stv. Vorstandsmitglied Michael Klotz, „soll im Herbst 2014 abgeschlossen sein“.