Friedhofsgärtner in Gelsenkirchen klagen über Einbußen
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Gelsenkirchen. . Das Spektrum reicht von 20 bis 70 Prozent. Die Stadtverwaltung legt den Schwerpunkt bei der Beseitigung der Sturmschäden nach wie vor auf den Straßenverkehr.
Die Bürger ächzen unter den Einschränkungen, die ihnen Sturmschäden auferlegen. Am Südfriedhof haben aufgebrachte Angehörige ein Plakat angebracht. Tobias Heyne, Sprecher bei Gelsendienste, weiß, dass Friedhöfe ein heikles Thema sind. „Das tut den Bürgern weh, wir wissen das. Und sind froh, dass die Friedhöfe im Norden wieder frei sind. Aber beim Südfriedhof ist ans Öffnen nicht zu denken,“ bedauert er. Was dort derzeit geschehe, diene in erster Linie der Sicherung von Bestattungen. „Ansonsten sind wir weiter zumeist im Straßenraum tätig, und zwar nach Straßenzügen. Man sei froh, bisher keine Verletzten beklagen zu müssen, deshalb behalte die Sicherung der Straßen Vorrang.
Vorwürfe gegen die Stadt
Harsche Töne schlagen Gelsenkirchens Friedhofsgärtner an. Konrad Herz etwa hat den Eindruck, dass „die Stadt nur Kosten sparen will“. Der Seniorchef des Betriebes am Hauptfriedhof im Norden, in Buer, hat „Fremdfirmen aus Mannheim und sogar aus Rostock bei der Reparatur von Oberleitungen und Ampeln gesehen“ und er fragt sich, warum die Stadt nicht auch mehr auswärtige Hilfe einkauft.
Herz berichtet zudem von 70 Prozent Umsatzeinbußen, mittlerweile habe sich die Lage etwas gebessert, weil Grabpflege nun geduldet werde – dennoch wurde viel Geld verbrannt, weil Arbeitskräfte untätig blieben und Material wie Blumen und Gestecke verwelkten.
Von einem „Fiasko und Armutszeugnis für die Stadt“ spricht gar Peter Platte, er hat seine Firma am Ostfriedhof, lebt von der Grabpflege. Laufkundschaft im Blumenladen? Keine. Kundenanfragen und -beschwerden? Zuhauf. „Ich habe gehört, der Stadt fehlt es an Großgerät“, beschwert er sich über den zähen Räumfortschritt, „nur ein großer Hubsteiger ist im Einsatz, ein Unding.“ Was er von Duldung der Grabpflege hält? Nichts, denn er würde als Chef haften, wenn einem Mitarbeiter etwas zustoße, der Zutritt zu den Friedhöfen sei offiziell nicht erlaubt.
Maurus Becker (Westfriedhof) und Melanie Remy (Südfriedhof) erzählen von etwas weniger Einbußen, 20-30 Prozent (Becker) oder kaum spürbaren, weil wenig Laufkundschaft da sei (Becker), trotzdem musste der eine sein Service-Büro schließen bzw. der andere bei einer Vielzahl von erbosten Kunden um Geduld bitten. „Verständlich“, sagt Remy, „schließlich kostet ein Grab schnell mal 6000 Euro. Ganz zu schweigen davon, das viele Angehörige keinen Ort mehr haben, um zu trauern.“
Freigegebene Friedhöfe sind: Beckum Sutum, Horst Süd (Tore zum Weidwall verriegelt), Hassel Oberfeldingen, Nordfriedhof, Hauptfriedhof (vom Durchgangsweg von der Ortbeckstr. zur Haunerfeldstr. in Richtung Gallwiestr.). Der alte Teil des Hauptfriedhofs könnte laut Gelsendienste nächste Woche wieder zugänglich sein.
Aktuell sind 42 von 178 Spielflächen freigegeben
Es sind Sommerferien! Was gibt es da Schöneres für Kinder, als sich auf einem Spiel- oder Bolzplatz oder auf einer der vier Skateranlagen auszutoben? 178 Spielflächen gibt es stadtweit, von denen aktuell 42 von der Verwaltung freigegeben sind. Die bittet dringend darum, die Verbotsschilder zu beachten, damit durch Unfälle nichts Schlimmes geschieht. „Wir arbeiten alles nacheinander ab“, beteuert Stadtsprecher Martin Schulmann wohlwissend, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis alle Flächen wieder genutzt werden dürfen.
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