Gelsenkirchen. Unterwegs im Stadtsüden Gelsenkirchens traf Leserin Theresia Steinhoff auf mehrere Missstände: wucherndes Grün, Sperrmüll und einen offenen Kanaldeckel. Die Stadt hat reagiert.

Illegal abgeladener Müll an Straßen und Plätzen ist allerorten ein Ärgernis, in Gelsenkirchen insbesondere. Nicht nur die Lebens- und Wohnqualität leidet, auch das Image des Quartiers und letztendlich der Stadt wird arg angekratzt. Daher hat WAZ-Leserin Theresia Steinhoff sofort Bilder gemacht, als sie unterwegs auf Missstände traf und die Redaktion umgehend benachrichtigt.

Stolperfalle Kanaldeckel

Theresia Steinhoff war im Stadtsüden, genauer gesagt, auf der Wittekindstraße unterwegs. Als erstes ist sie nahe der Haltestelle der Linie 348 Richtung Hauptbahnhof auf einen offenen Gullideckel beziehungsweise Kanaldeckel gestoßen, der in ihre Augen „nur dürftig abgesichert war“. Eine potenzielle Gefahrenstelle also. Unweit davon ist die Leserin noch Wildwuchs sowie auf eine abgekettete Schotterfläche gestoßen, auf der Schränke und Tüten herum lagen, nebst lila-farbenen Holzplatten und Plastikblumen sowie ein Wellblech. Für sie ganz klar „eine sich gerade entwickelnde wilde Müllkippe“.

Die Verwaltung hat sich auf Nachfrage der WAZ der Sache angenommen, umgehend Mitarbeiter des Ordnungsamtes zur Prüfung losgeschickt. „Der Eigentümer der privaten Schotterfläche“, berichtet Stadtsprecher Martin Schulmann vom Ergebnis, „wird in diesen Tagen Post von Stadt erhalten. Er wird aufgefordert, innerhalb einer angemessenen Frist den Missstand zu beseitigen.“ Auch die Tage des Wildwuchses sind gezählt, Gelsendienste „wurde informiert und wird sich darum kümmern“.

Die Sache mit dem Kanaldeckel hat sich quasi von selbst erledigt. „Als unsere Mitarbeiter am Dienstag vor Ort waren, haben sie den Schacht, bei dem es sich offensichtlich nicht um einen Schacht der Kanalisation gehandelt hat, bereits geschlossen vorgefunden“, berichtet Tobias Gaa von Gelsenkanal.

"Knapp 1000 Fälle gemeldet"

Möglich, dass dort kurzzeitig Arbeiten an Telefonleitungen gemacht wurden, zum städtischen Beritt gehört der Kanaldeckel laut Verwaltung nicht. Die Gefahrenstelle jedenfalls gibt es nicht mehr.

Der wilde Sperrmüllhaufen, Schlaglöcher, das verschmutzte Straßenschild oder das vergessene Laub – derlei Ärgernisse kommen immer wieder vor. Einen direkten Draht für Bürger zur Verwaltung bietet die kostenlose Smartphone-App „GEmeldet“. Mit wenigen Klicks und einem Foto erhält die Stadt unmittelbar Kenntnis und kann auch sofort reagieren. Der Ort der Meldung wird zudem mit GPS-Daten übermittelt und kann so einfach gefunden werden.

Seit Start im Oktober vergangenen Jahres sind von den Gelsenkirchener Bürgern über die neue App „knapp 1000 Fälle gemeldet und beseitigt worden“, sagte Martin Schulmann.