Gelsenkirchen. Am 1. Juli, ließ die Edeka-Gruppe vor einigen Wochen wissen, werde der Edeka-Markt Zierles am Fersenbruch in Heßler schließen. Das Geschäft befinde sich in der Abwicklung. Am Montag sagte der Betreiber, Marc Zierles, auf Anfrage der WAZ: „Das Geschäft läuft weiter.“ Damit ist sein Ärger um das gewünschte Neubau-Projekt aber noch nicht vom Tisch.

Der Edeka-Markt in Heßler ist ein kompliziertes Thema. An der Ecke Fersenbruch/Grimmstraße gelegen, platzt er mit seinen nur 450 Quadratmetern laut Inhaber Marc Zierles aus allen Nähten. Und der Kaufmann hat recht mit dieser Einschätzung. Die Konsequenz: In einer letzten Ankündigung der Edeka-Gruppe hieß es, der Markt befinde sich in der Abwicklung, der Standort solle zum 1. Juli 2014 definitiv geschlossen werden.

Am Fersenbruch 28 ist davon am 30. Juni, also am Tag davor, rein gar nichts zu spüren. Die Leute gehen einkaufen, die Belegschaft (25 Mitarbeiter in Heßler, sagt Zierles) gehen ihrer Beschäftigung nach. „Schon Erdbeeren nachbestellt?“, fragt eine Verkäuferin. „Da musst Du noch anrufen“, antwortet die Kollegin. Die Ware in den Regalen wird sortiert. Kurzum: Es herrscht geschäftiges Treiben – eine Schließung sieht anders aus.

Auf Anfrage der WAZ-Redaktion sagt Marc Zierles am Montag: „Das Geschäft geht weiter. Wir haben einen gültigen Mietvertrag.“ Wie lange der läuft? Diese Frage möchte der Kaufmann nicht beantworten. Auch sonst gibt er sich nach den Erfahrungen der letzten Monaten eher zugeknöpft, weil er die erhoffte Unterstützung von Stadtverwaltung und lokaler Politik nicht erhielt – und heute vielleicht auch nicht mehr erwartet.

Tennen-Spielfeld des Jahn-Stadions

Dabei ging es, und geht es wohl immer noch, um einen Edeka-Neubau im Ortsteil Heßler. Im Gespräch war das Tennen-Spielfeld des Jahnstadions, das direkt an die ehemalige Grundschule grenzt und die notwendigen Quadratmeter aufweist, die benötigt würden. Der Investor stand bereit, das Unternehmen K&K (Volker Kraus und Helmut Kremers) aus Duisburg.

Geplant war auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Areal einen Neubau in Zusammenarbeit mit der Edeka Rhein-Ruhr und Zierles als Pächter für ein Vollsortiment (14 bis 15.000 Produkte) zu realisieren. Die Investitionshöhe: ca. 6 bis 7 Millionen Euro. Die Verkaufsfläche sollte, so Zierles auf einem Ortstermin mit der CDU im September 2013, rund 1400 bis 1600 Quadratmeter betragen. Von den 2000 Quadratmetern, die von der IHK als zu groß bewertet wurden, sprach er nicht.

Keine Alternative in Sicht

Wie es nun weitergeht? Zierles hat darauf keine Antwort, er fühlt sich im Stich gelassen. Die am Standort beheimateten Sportvereine SV Hessler 06 und GW Hessler 1921 hatten der Stadt mitgeteilt, mit einem Tennenplatz (am Jahnbad) und einer Kunstrasen-Anlage den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können. Dem widerspricht die Konzeption der Sportanlage, die auch für Leichtathleten und entsprechenden Schulsport eine wichtige Rolle einnimmt.

Ein alternativer Standort ist ebenfalls nicht in Sicht. Denn der von der Deutschen Annington (DA) mal erhoffte Verkauf der Häuser an der Grimmstraße 32-40 ist ebenfalls zu den Akten gelegt.

Was Marc Zierles also bleibt ist allein die Hoffnung – oder am Ende doch die Aufgabe des Standortes, irgendwann.