Gelsenkirchen. . Im Domizil an der Bergmannstraße 53 zeigen 11 Künstlerinnen ab dem 29. Juni, wie viele Facetten eine ganz bestimmte Farbe hat - und was man mit der Farbe Gelb alles Kreatives anstellen kann. Die Ausstellung ist bis zum 24. August zu sehen.
Passend zum Sommer präsentiert der Bund Gelsenkirchener Künstler (BGK) ab diesem Wochenende „Die Farbe Gelb“ – mit ganz vielen Facetten.
Goldgelb, Zitronengelb, Sonnengelb – wer das Domizil des BGK an der Bergmannstraße in diesen Tagen betritt, bekommt automatisch gute Laune. In regelmäßigen Abständen gibt der Künstlerbund seinen Mitgliedern ein Thema vor, wer mag, kann dann Werke für die gemeinsame Jahresausstellung beisteuern. Diesmal ließen sich 11 Künstlerinnen inspirieren. Die Spannbreite spiegelt dabei auch die unterschiedlichen BGK-Künstlertypen: Da treffen sonnige Wolkenbilder von Gertrude Weddige in Pastellfarben auf eine leuchtend gelbe Strickskulptur im Fenster, die Melek Aktürk aus transparent ummantelten Wäscheleinen gestrickt hat. „Gelblich(t)“ heißt ihre Arbeit, durch deren breite Maschen das Sonnenlicht von außen hineinscheint.
Mischtechniken und Skulpturen
Monika Stolarczyk-Salehian hat Gelbtöne mit anderen Farben kombiniert und in Wabenstruktur mehrere Farbschichten übereinander aufgetragen. „Abweichende Ordnung in Gelb“ heißt ihr Bild, das von Ferne betrachtet ganz anders anmutet als aus der Nähe.
Auch bei den Bildern von Mariele Schulte, Christel Klarhöfer und Angelika Wand-Schmitt werden die Augen auf Entdeckungsreise geschickt: Die Künstlerinnen arbeiten mit Spachteltechniken und verarbeiten neben Acrylfarbe auch Sand oder Mörtel, was für ganz besondere Oberflächenstrukturen sorgt. Angelika Wand-Schmitts gelbe Quadrate muten an, als hätten hier fremde Kulturen ihre Stammeszeichen aufgeprägt. Damit passen sie thematisch gut zu Susanne Olbrich-Hantzschks Gemälden und Christel Klarhöfers Bildern, in denen vor gelbem Hintergrund schemenhaft Menschenmengen zu erkennen sind.
Mariele Schulte setzt auf fließende Farbverläufe und ein breites Farbspektrum. Diese Farbigkeit zeichnet auch die Arbeiten von Annegret Reichmann aus, die auf verschiedene Räume verteilt hängen und so eine Brücke schlagen zwischen den einzelnen Werken.
Arbeiten bilden einen starken Kontrast
Christel Ziberts Arbeiten bilden dazu einen starken Kontrast: Hier dominieren Gelb und Schwarz, ihre großformatigen Bilder ziehen mit zerfurchten Oberflächen die Blicke auf sich: „Ich verwende dafür Mülltüten, aber ungebrauchte“, sagt sie lachend und verweist auf eine Skulptur mit gelben Schwimmnudeln. „Kunst muss auch mal lustig sein!“
Auch interessant
Dieses Motto hat sich auch Ilsebill Eckle zu Herzen genommen, die nicht nur einen häufelnden Hund aus Tennisbällen, sondern auch Muschelmenschen auf bauchigen Glasvasen zur Ausstellung beigesteuert hat. Sabine Leichner-Heuer präsentiert mit einem Augenzwinkern drei Pappteller mit Farbklecksen, die auf eine gemalte Landschaft treffen: „Ich möchte, dass die Besucher ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.“