Gelsenkirchen. .
Der Abschied aus dem Vorstand des Bundes Gelsenkirchener Künstler war schon seit einer ganzen Weile geplant. Jetzt, nachdem die finanzielle Basis gesichert ist, geben Marion und Bernd Mauß den Vorstand ab.
„Aber wir wollten zunächst die finanzielle Basis unseres Domizils für die Zukunft sichern“, sagen Marion und Bernd Mauß.
Heute sind sie sicher: „Die Finanzierung des Domizils an der Bergmannstraße 53 ist in trockenen Tüchern, jetzt können wir aufhören.“ Nun haben sich die 67-jährige Malerin und der 71 Jahre alte Bildhauer aus dem Gremium zurückgezogen, das sie genau ein Jahrzehnt lang engagiert geleitet haben.
Der Rückzug gilt nur dem Vorstand, nicht dem Künstlerbund selbst. Hier wird das Duo auch weiterhin seine Kreativität einbringen. Der Bund Gelsenkirchener Künstler entstand im Jahre 1950 und gilt seitdem als spartenübergreifende Vereinigung mit über 40 Mitgliedern, darunter Maler, Grafiker, Fotografen, Bildhauer, Literaten, Musiker, Tänzer.
Organisiert und Netzwerke geknüpft
Lange aber war der Bund heimatlos, stellte mal hier, mal dort aus. Als Bernd Mauß den Vorsitz im Jahre 2004 übernahm, konnte der Bund schon im September das Domizil in Ückendorf mit Hilfe des Stadtteilbüros Südost beziehen. Damit war der Anfang gemacht für die heutige, sich stets erweiternde Galeriemeile.
Die Eröffnung des Domizils, ein wichtiger Schritt, wenn nicht der wichtigste in der Ära Mauß: „Künstlerbünde mit eigenen Räumen, die findet man nur selten.“ Das Standbein ermöglicht seitdem eine ganze Reihe an neuen Ausstellungsserien wie „Das besondere Format“. Die finanzielle Förderung lief nach sieben Jahre aus. Jetzt gilt es, Jahr für Jahr erneut Sponsoren und Förderer zu begeistern.
Lange haben das Marion und Bernd Mauß gemacht – und vieles darüber hinaus. Gerne denken sie an internationale Austauschprojekte zurück, an Projekte im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2010, wo sie am Großprojekt „Starke Orte“ teilgenommen hatten, an Präsentationen von Gästen, an geknüpfte Netzwerke. In den zehn Jahren stellte der Bund rund 80 Ausstellungen auf die Beine.
Neues auf den Weg bringen
Am Ende erkannte das Künstlerpaar: „In den letzten Jahren kamen wir kaum noch dazu, eigene Arbeiten zu schaffen“. Denen wollen sie sich nun wieder verstärkt in ihren Werkstatträumen in der Kunststation Rheinelbe widmen, wo sie regelmäßig samstags zu Kreativ-Workshops einladen.
Marion Mauß konzentriert sich als Malerin vor allem auf Farbschichtungen in Streifen, während sich Bildhauer Mauß mit dem menschlichen Körper auseinandersetzt. Was sie dem neuen Vorstand wünschen? „Dass sich die Arbeit kontinuierlich weiterentwickelt, dass aber auch Neues auf den Weg gebracht wird.“