Gelsenkirchen. . Vor zwei Jahren kam die studierte Grafikerin Ahang Nakhaei aus Teheran ins Ruhrgebiet. Jetzt präsentiert sie in der Gelsenkirchener Galerie „Unikat“ neue Werke, die zeigen, wie das Leben in der neuen Umgebung sich auf ihr künstlerisches Schaffen ausgewirkt hat.

Wie ist das, wenn man als junge, iranische Frau plötzlich ins Ruhrgebiet zieht? Für die Künstlerin Ahang Nakhaei war es wohl anfangs ein Kulturschock, als sie 2012 für die Kulturaktion „Global-Art-Paper“ von Wolfgang Warnke nach Deutschland kam.

Abgeschreckt hat die neue Welt sie jedoch nicht: Nakhaei blieb und ließ die neue Umgebung auf sich und ihre Kunst wirken. Das Ergebnis ist ab Sonntag, 15. Juni, in der Art Galerie Unikat zu sehen. 104 Arbeiten, darunter zwei Lichtobjekte und zehn großformatige Digitalgemälde sowie zahlreiche Collagen im Mini-Format werden hier gezeigt. Einen Teil davon, poppig-bunt gestaltete Selbst-Porträts im Postkarten-Format, kennt das geneigte Gelsenkirchener Publikum schon als Teil der „Global-Art-Paper“-Ausstellung. Schon damals lehnte sich die iranische Künstlerin, die an der Universität Teheran Grafik und Illustration studiert hat, mit ihrem weltoffenen Frauenbild politisch weit aus dem Fenster.

Eröffnung der Ausstellung am kommenden Sonntag

Mit ihren neuen Arbeiten, die hier in Deutschland entstanden, geht Ahang Nakhaei jetzt noch einen Schritt weiter: Eine blanke Brust oder ein nacktes Frauenbein treffen hier auf Wortfetzen oder schillernde Fragemente. Die Künstlerin hat dafür Werbeflyer, Modemagazine, Bonbonpapierchen und Kaffeefilter gesammelt, zerschnipselt und neu zusammengesetzt. „Don Quichotte“ nennt sie die Serie, mit der sie künstlerisch gegen die Windmühlen einer männerdominierten Welt kämpft.

Mit großformatigen Digitaldrucken reist Ahang Nakhaei zurück in die Vergangenheit: „The Wall of my Grandmother’s House“ heißt die Serie, die von Erinnerungen aus ihrer Kindheit geprägt wurde.

Eröffnet wird die Ausstellung an der Husemannstraße 35 in Gelsenkirchen am Sonntag, 15. Juni, um 16 Uhr. Bis zum 13. Juli ist sie dann jeweils montags bis freitags von 12 bis 20 Uhr zu sehen. Mehr Info auf www.art-galerie-unikat.com