Gelsenkirchen. Markus Mau, Leiter des Schalker Fanprojekts und zur Zeit in Diensten des deutschen Fußballs bei der Fuball-Weltmeisterschaft unterwegs, hat sich vor dem Spiel gegen Ghana aus Brasilien gemeldet. Der Fan-Betreuer hat vor der zweiten Partie der deutschen fast nur Positives zu berichten.

Soziale Unruhen, Kriminalität, verletzte Spieler: Die Zweifel der Deutschland-Fans hätten im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft kaum größer sein können.

„Jetzt sind wirklich alle zuversichtlich.“ Markus Mau, Leiter des Schalker Fanprojekts und zur Zeit in Diensten des deutschen Fußballs unterwegs, hat sich vor dem Spiel gegen Ghana aus Brasilien gemeldet. Der Fan-Betreuer hat fast nur Positives zu berichten. Auf etwa 5000 Fans schätzt Mau die Zahl deutscher Anhänger vor Ort. „Manche Kollegen sagen auch 6000, da gehen die Meinungen auseinander“, so Mau, der einem Betreuer-Team der Koordinationsstelle der Fanprojekte angehört. „Beim Spiel gegen Portugal waren auch viele Brasilianer mit Deutschlandtrikot im Stadion“, liefert Mau eine Erklärung dafür, dass einige Zeitungen sogar 10.000 deutsche Fans in Brasilien wissen wollen. Zahlenmäßig sind Schalke-Fans nicht stark vertreten. Optisch macht aber die so genannte „Fahnenmafia“ auf sich aufmerksam. Fans aus Soest und „Dudenhofen’s Sohn“ sind mit entsprechenden Zaunfahnen – prominent platziert und gut sichtbar in den Fernsehübertragungen der Spiele – dabei.

Super-Stimmung nach dem 4:0-Sieg

Seit über einer Woche weilt Mau bereits im WM-Land. „Jetzt ist alles viel entspannter, die Stimmung super“, so der 35-Jährige nach dem klaren 4:0-Auftaktsieg. Auch die Befürchtungen abseits des Fußballplatzes hätten sich bislang nicht bestätigt. Die Fan-Nummer, über die Mau und Team für Fans rund um die Uhr erreichbar sind, wurde bislang nur für Nicht-Notfälle gewählt. „Die Leute wollen etwa wissen, ob das Abschlusstraining öffentlich ist.“ Ihm sei nur ein Fall bekannt, bei dem zwei Deutsche ausgeraubt wurden. „Das ist für die Menge der Fans sicher nicht viel.“

Mau flog Donnerstag nach Fortaleza. Vorher gab’s im 1000 Kilometer entfernten Salvador, dem ersten Spielort der Löw-Elf, ein Fest. „Vor malerischer Kulisse mit Leuchtturm, direkt am Strand“, schwärmt Mau. 30.000 Fans feierten „sehr, sehr harmonisch, obwohl die Brasilianer nach ihrem 0:0 gegen Mexiko enttäuscht waren“. Die Gastgeber wollen vor allem Tore sehen. Deshalb habe es bei einem erwarteten (und nicht gegebenen) Elfmeter für Portugal Pfiffe gegen die DFB-Elf gegeben. „Die Brasilianer ändern aber schnell ihre Meinung.“ Cristiano Ronaldo sei mit zunehmendem Spielverlauf in Ungnade gefallen. „Da gab es teils sehr eindeutige Beschimpfungen.“

Die Fan-Botschaft steht diesmal am Strand

Ihre mobile Fan-Botschaft hatte die Koordinationsstelle Fanprojekte in der Altstadt von Salvador als zentrale Anlaufstelle für Fans aufgebaut.

„Alle 2000 Ausgaben unseres Fan-Magazins Helmut waren schnell weg.“ Die neue Ausgabe verteilt Markus Mau heute in Fortaleza – die Botschaft steht diesmal am Strand. Die Stadt hat groß aufgefahren. Am Wochenende findet das Sankt Johannes-Fest (São João) statt, überall wird dann musiziert, gesungen und getanzt. Nun hofft Markus Mau auf den Gruppensieg. „Dann würde der Weg über Porto Alegre nämlich bereits im Viertelfinale nach Rio de Janeiro führen.“ Das Fanszine „Helmut“ und jede Menge aktuelle WM-Fotos gibt es unter www.fanguide-wm2014.de im Internet.