Gelsenkirchen. . Markus Mau, Leiter des Schalker Fanprojekts, löste sein WM-Ticket bereits im Dezember. Der Anruf kam aber nicht von Bundestrainer Jogi Löw. Die Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) hat den Sozialarbeiter in ihren „Kader“ als Betreuer für deutsche Fans berufen.
Die Schalker Nationalspieler Julian Draxler und Benedikt Höwedes mussten bis kurz vor Turnierbeginn um ihre WM-Teilnahme zittern. Markus Mau, Leiter des Schalker Fanprojekts, konnte sein Ticket bereits im Dezember lösen. Der Anruf kam aber nicht von Bundestrainer Jogi Löw. Die Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) hat den Sozialarbeiter in ihren „Kader“ als Betreuer für deutsche Fans berufen.
Ein dicker Pluspunkt
Die Konkurrenz um gerade mal vier freie Plätze war sehr groß. „Das war natürlich ein super Tag, als ich die Zusage tatsächlich bekommen habe“, freut sich der Diplom-Sozialpädagoge im Gespräch mit der WAZ. Dass er die S04-Fans in den vergangenen Jahren international auf allen Fahrten begleitet hat, war da sicher ein dicker Pluspunkt in seiner Bewerbung. „Die Arbeit in Brasilien wird sich vom Ablauf her nicht groß unterscheiden.“ Und nicht unwichtig: Zur Europameisterschaft 2012 war Mau ebenfalls in gleicher Funktion in Polen und der Ukraine im Einsatz.
Mit einer mobilen „Fanbotschaft“ wird das Team während der Vorrunde zu jedem deutschen Spielort fliegen und an zentralen Plätzen ansprechbar sein. „Wir verteilen Visitenkarten, geben praktische Tipps und können auch mal in Sachen Hotels oder Tickets vermitteln“, fasst der 35-Jährige zusammen. Zudem sind die Betreuer ständig über ein Fan-Telefon erreichbar.
Enger Kontakt zur deutschen Botschaft
Bei Diebstählen, verlorenem Pass oder anderen Schwierigkeiten naht Hilfe. „Wir stehen in einem engem Kontakt zur deutschen Botschaft und zum Deutschen Fußball-Bund.“ Letzterer finanziert das Angebot. Das beliebte Fanzine „Helmut“, das zu jedem Deutschlandspiel erscheint, schreibt das Team mit einer Redaktion und lässt es vor Ort drucken.
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Bei der WM in Südafrika besuchten jeweils rund 3000 deutsche Fans die DFB-Spiele. „Ich denke, dass es in Brasilien etwas mehr sein werden.“ Schalker sind traditionell nicht so Deutschland-affin und zahlenmäßig weniger stark vertreten. Mau kennt eine größere blau-weiße Gruppe, die von Rio aus das Land bereist. „Und es gibt Interessenten für ein mögliches Viertelfinale.“
Gewisse Regeln müssen beachtet werden
In einer dreitägigen Schulung wurde Markus Mau auf Land und Leute vorbereitet. Proteste, mit denen die Bevölkerung auf ihre Situation aufmerksam machen wird, werden die Fans seiner Einschätzung nach nicht mitkriegen. Die Brasilianer seien sehr gastfreundlich und bekanntlich fußballverrückt. „Das ändert natürlich nichts an den Inhalten der Proteste“, kennt Mau die Nöte. „Wir werden als Gäste empfangen, so dass für Fans keine Gefahr besteht.“ Die sieht er eher in der Alltagskriminalität. „Man muss deshalb gewisse Regeln beachten.“
Sollte er Zeit finden, möchte er sich gern ein Spiel der Brasilianer anschauen „und möglichst viel am brasilianischen Leben teilhaben“. Und sportlich? „Dass ich überhaupt dabei sein kann, ist großartig. Auch weil unser Träger Gelsensport mich freistellt. Aber ich möchte natürlich so viel wie möglich sehen und auch nach Rio fliegen.“
Mau’s Optimismus ist groß: „Ich glaube an das Finale.“
Das DFB-Team für die WM