Gelsenkirchen. . Die Fachmesse „Vocatium“ möchte Schüler bei der Berufsfindung unterstützen. Gespräche mit Unternehmen sollen helfen. Rund 2400 Schüler werden an den beiden Messetagen im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen erwartet.

Viele Jugendliche strömen durch die Arkaden des Wissenschaftsparks, einige verloren, andere zielgerichtet. Teilweise haben sie sich dem warmen Wetter entsprechend lässig gekleidet, mache haben lieber zu Bluse oder Hemd gegriffen. Bei der Messe für Ausbildung und Studium „Vocatium“, die für den 12. und 13. Juni eingeladen hat, könnte es ja um mögliche Jobs gehen – da zählt der erste Eindruck. Sie richtet sich an Schüler aller Schulformen, die kurz vorm Abschluss stehen.

Alina Keil (15) bevorzugt die etwas schickere Variante und trägt eine lockere Bluse. Am Stand des Hochschul-Campus Unna informiert sie sich über den Studiengang Designgestaltung. „Ich würde gerne etwas in die Richtung studieren nach dem Abi“, sagt sie. Beim Beratungsgespräch hat sie unter anderem „gelernt, welche Voraussetzungen man für ein solches Studium benötigt. Da kann ich jetzt drauf aufbauen“, freut sie sich.

Gespräche im Voraus vereinbart

49 Schulen im Ruhrgebiet nehmen an der Messe teil, elf davon kommen aus Gelsenkirchen. Rund 2 400 Schüler werden an den beiden Tagen erwartet. Sie haben bereits vor der Messe Gesprächstermine mit den Ausstellern vereinbart, das sei das Besondere an „Vocatium“, erklärt Britta Schneider vom Institut für Talententwicklung: „Die Schüler werden nämlich im Vorfeld in ihren Schulen besucht und dort über die Aussteller und deren Angebote informiert.“ So sollen ein persönlicherer Kontakt sowie effizientere Gespräche zwischen Schülern und Ausstellern ermöglicht werden. Rund 5 400 Termine seien angemeldet worden, „wobei einige aufgrund der Unwetterfolgen nicht stattfinden können“.

Zwischen „Kein Bock“ und Chancen nutzen

Doch die Schüler der Ev. Gesamtschule Bismarck haben trotz eingeschränktem Nahverkehr den Weg zur Messe gefunden. Manche sitzen abseits des Geschehens, sie „haben keinen Bock“ sich zu informieren. „Wir wurden gezwungen herzukommen“, murren sie.

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Der Großteil jedoch nutzt die Chance und hat auch schon das ein oder andere Gespräch geführt: „Es war ungewohnt und hat anfangs Überwindung gekostet so draufloszureden, aber ich fand es sehr informativ und hilfreich“, meint Nina Liedtke (16). Sie hat sich bei mehreren Ausstellern informiert, den Beruf der Chemielaborantin fände sie spannend. Ihr Klassenkamerad Robin Tepper (15) ist ähnlicher Meinung: „Ich habe schon ein Gespräch mit einer Schule für Physiotherapie geführt und auch direkt eine Bewerbung abgegeben.“ Der Neuntklässler würde nach seinem Abschluss nach der Zehnten gerne in eine Ausbildung starten – soweit seine momentanen Pläne.