Gelsenkirchen. . In Gelsenkirchen-Buer sorgen die Bäume an einer Zufahrt zum Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium und an einem Garagenhof derzeit für Unmut. Denn Schäden durch starken Wurzelwuchs sind dort ein Ärgernis. Eine Bürgerin wirft der Stadt Willkür vor, es geht in dem Streit um die Eigentumsverhältnisse.
Bäume und andere Gewächse bilden die grüne Lunge der Stadt, sind daher meist gern gesehen. Schäden durch starken Wurzelwuchs und Ähnliches sind dagegen ein Ärgernis und verursachen hohe Kosten – davon weiß WAZ-Leserin Rosel Liemanns zu berichten. Sie liegt mit der Stadt im Clinch.
Das sagt die Anwohnerin
Ein Grünstreifen mit Weg trennt Rosel Liemanns Garagenhof vom Parkplatz des Annette von Droste-Hülshoff-Gymnasiums. Die Wurzeln des Baumes an der Ecke hatten das Pflaster beschädigt. „Auf den Reparaturkosten von 460 Euro“, beschwert sich die Rentnerin, „bin ich sitzen geblieben.“ Denn: Die Stadt hatte ihr mitgeteilt, dass die Bäume ihr gehörten, sie also für den Schaden aufkommen muss. Das war im Juni 2013.
Im Herbst 2013 hat ein Sturm den benachbarten Baum umgerissen, es stellte sich heraus, dass er von Pilz befallen war. Ärgerlich: Er hatte bereits auf der Fällungsliste von Gelsendienste gestanden, das Unwetter aber kam dem Abholzen zuvor. Im Frühjahr 2014 wurde von Arbeitern ein neuer Baum gepflanzt, dabei die Randsteine, die Rosel Liemanns zuvor hatte setzen lassen, zerstört. Die kaputten Platten, achtlos weggeworfen, liegen im Gebüsch. Wenn die Bäume aber doch ihr gehörten, wieso hat sich dann die Stadt über die Eigentumsverhältnisse hinweg gesetzt und einfach die Stelle neu begrünt, fragt die Rentnerin. „Niemand hat mich informiert, dass ein neuer Baum eingesetzt wird“, ärgert sich die Rentnerin. „Und wer kommt für den Schaden an den Granitplatten auf – ich wieder?“
Das sagt die Stadtverwaltung
Um eine Stellungnahme gebeten, stellt Stadtsprecher Martin Schulmann die Situation wie folgt dar: „Frau Liemanns und zwei weitere Eigentümer haben nach einem Grundstückstausch im Zuge eines Umlegungsverfahrens bereits vor Jahren das Grundstück übernommen, auf dem sich die Bäume befinden.“ Gelsendienste habe die vorhanden Bäume auf dem Grundstück erhalten wollen und habe deshalb mit den Grundstückseigentümern einen Pflegevertrag abgeschlossen. „Das bedeutet, die Bäume werden von Gelsendienste gepflegt, obwohl sie Privateigentümern gehören“, erklärt Schulmann. Daher sei der beschädigte Baum auch von Gelsendienste entfernt worden. Und: „Etwaige Schäden durch die Pflanzung am Eigentum können bei der Stadt gemeldet werden.“
Die Folge
Inzwischen hat Rosel Liemans die Fällung aller Bäume beantragt. Zur Sicherheit. Das Verfahren ist bereits im Klagestadium, weil Gelsendienste mit der Fällung nicht einverstanden ist. Fortsetzung folgt.