Gelsenkirchen. Chronische Schmerzen können Menschen völlig aus der Bahn werfen. Wer einen Ausweg aus dem Teufelskreis finden will, muss mit vielen verschiedenen Waffen gegen den „Feind“ Schmerz kämpfen. Im Marienhospital Gelsenkirchen gibt es seit 2011 ein ganzheitliches Schmerzkonzept.
Dienstag ist der bundesweite Aktionstag gegen den Schmerz. Die Möglichkeiten, auch chronische Schmerzen gut zu beherrschen, sind in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Dennoch dauert es in der Regel immer noch viel zu lange, bis ein chronischer Schmerzpatient einen Therapieplatz bekommt. Es mangelt an niedergelassenen Schmerztherapeuten, zumal es den Facharzt für Schmerztherapie nicht gibt, sondern nur als qualifizierte Zusatzausbildung zu einer anderen Fachrichtung. Meist sind es Anästhesisten oder Neurologen.
Das Marienhospital Ückendorf arbeitet seit 2011 mit einem ganzheitlichen Schmerzkonzept und einer hausinternen 24-Stunden -Hotline, bei der jederzeit individuelle Hilfe geboten werden kann. Es gibt eine psychologische Psychotherapeutin, Christiane Kost, den Schmerztherapeuten, Oberarzt Thomas Marx, Schmerzkrankenschwestern und verschiedenste Therapieformen, um akutem wie chronischem Schmerz wirksam begegnen zu können.
Aktuell hat das Haus auch die Einrichtung einer Schmerzambulanz beantragt, die externe Entscheidung darüber steht aber noch aus. In Gelsenkirchen gibt es ambulante Schmerztherapeuten u.a. am Sankt Marienhospital Buer, an den Evangelischen Kliniken und am St. Josef-Hospital.
Deutschlandweit standardisierter Fragebogen
Im Marienhospital Ückendorf werden jedoch bereits stationäre, multimodale Therapien angeboten. Sie dauern in der Regel zehn Tage. Patienten werden mit psychologischer, physio- und ergotherapeutischer Betreuung, mit Kunsttherapie und Kinaesthetik gegen den chronischen Schmerz gestärkt.
Wer schon lange unter chronischen Schmerzen leidet, kann sich um eine solche Therapie bewerben. Voraussetzung ist das Ausfüllen eines deutschlandweit standardisierten Fragebogens, bei dem die Beeinträchtigungen durch den Schmerz, Begleiterkrankungen und anderes abgefragt werden. Einweisen dafür darf auch der Hausarzt.