Gelsenkirchen. Die Situation des Stadtverbands der Kleingärtner in Gelsenkirchen hat sich drastisch verbessert. Vor 15 Jahren musste sich der Verband Nachwuchssorgen machen, doch inzwischen ist die Nachfrage stark gestiegen. Besonders junge Familien mit Kindern betätigen sich immer öfter als Hobbygärtner.
Der Bedarf an Kleingärten ist explodiert, es müssen dringend neue Anlagen in Großstädten gebaut werden, meldete in diesen Tagen der Bundesverband der Kleingärtner. Ganz so extrem ist die Situation in Gelsenkirchen allerdings nicht. Wer einen Kleingarten möchte, kann ihn durchaus binnen einer vertretbaren Frist auch bekommen.
Aber der Vorsitzende des Stadtverbandes der Kleingärtner in Gelsenkirchen, Franz Theilenberg, bestätigt, dass sich die Situation in der jüngeren Vergangenheit verbessert hat.
Hohe Nachfrage in den Zentren
„Wir haben wohl die Talsohle hinter uns“, hofft er. „Vor 15 Jahren haben wir uns große Sorgen um den Nachwuchs gemacht. Und sind verstärkt an die Öffentlichkeit gegangen, haben für unsere Kleingärten geworben.“ Ob sich die Situation vor Ort deshalb verbessert hat, also die Aktionen gewirkt haben oder ob sich einfach die Einstellung der Menschen verändert hat: Theilenberg weiß es auch nicht. Auf jeden Fall sind er und seine Mitstreiter froh, dass das Interesse wieder gewachsen ist. An den Stadträndern gibt es zwar noch eine ganze Reihe freier Gartenanlagen, in den Zentren allerdings seien die meisten vergeben.
Einen Beitrag zur stärkeren Nachfrage habe sicher auch die Tatsache geleistet, dass der Bestandsschutz für die alten Lauben endlich geklärt sei, vermutet Theilenberg. Zwar läuft das Verfahren noch und der Überlassungsvertrag ist noch in Arbeit. Aber es sei schon klar, dass den alten Lauben in der Regel auch dann kein Abriss drohe, wenn sie über der heute zulässigen Maximalgröße von 24 Quadratmetern liege. „Das hat schon viele verunsichert. Mit so einem Rückbau sind ja immense Kosten verbunden!“ erklärt Theilenberg. Die früher recht eng gefassten Vorschriften über Akkuratesse und Mindestfläche für Nutzpflanzen seien schon lange gelockert. „Es gibt kein Zusammenleben ohne Regeln. Aber natürlich werden die Regeln auch bei uns der Zeit angepasst.“
24 Quadratmeter Maximalgröße
Gesamtstädtische Zahlen über leerstehende Kleingärten kennt Theilenberg nicht. Es gibt immerhin 41 Kleingartenvereine in Gelsenkirchen, mit an die 3600 Kleingärtnern. „Aber wir sehen die Entwicklung ja zum Beispiel an unserem Kleingartenverein am Trinenkamp. Anfang des Jahres waren da noch acht Parzellen frei von unseren insgesamt 95 Gärten. Heute ist es nur noch eine einzige.“ Wechsel gebe es regelmäßig, schon aus Altersgründen. Und die Nachfrage nach Gärten sei naturgemäß im Frühling größer als mitten im Winter. Die meisten Neu-Gärtner seien Familien mit kleinen Kindern.
Im Schnitt etwa 10.000 Euro müssen Interessierte für einen Kleingarten anlegen. Je nach Zustand und Ausstattung der Laube kann der Preis natürlich auch deutlich höher liegen.Informationen auch zu einzelnen Kleingartenvereinen im ganzen Gelsenkirchener Stadtgebiet, gibt es im Internet unter www.kleingarten-gelsenkirchen.de