Gelsenkirchen. Die neuen Bezirksvertretungen Mitte und Süd sind gewählt. Auch hier erlitt die FDP ebenso wie das Bürger-Bündnis GE Schiffbruch – beide sind nicht mehr vertreten.
Gewinner und Verlierer gibt es auch in den Bezirksvertretungen Mitte und Süd. Eine Nachbetrachtung des Ergebnisses vom Wahlmarathon am Sonntag.
Zehn Sitze, vier Sitze und fünf Solisten: An diesen Verhältnissen hat sich im Bezirk Mitte äußerlich nichts geändert. Die SPD mit Spitzenkandidat Detlev Preuß hat ihr Ergebnis annähernd gehalten (minus 0,7 Prozent); die CDU bleibt mit einem Verlust von 1,7 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft.
Linke sind drin, BBG flog raus
Aber im Parteiengefüge der „Ein-Sitzer“ gibt es in der kommenden Bezirksvertretung doch Neuigkeiten. Die Grünen sind wieder mit Patrick Jedamzik dabei. Aber: BIG, das Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit, firmiert jetzt bekanntlich unter der Parteiflagge Wähler-Initiative Nordrhein-Westfalen (WIN). Und: Der parteientfremdete Sitz der Linken – in den letzten vier Jahren bekanntlich Bürger-Bündnis GE (BBG) und vertreten durch Ralf Herrmann – ist jetzt wieder eine lupenreiner Sitz der Linken im Bezirk.
Neu ist die Alternative für Deutschland, geblieben die rechtspopulistische Pro NRW. Abgewählt wurde neben der BBG auch die FDP. Die Liberalen hatten 2009 noch 3,6 Prozent und damit einen Sitz geholt; fünf Jahre später votierten nur noch 1,3 v.H. für sie.
Grüne bleiben trotz leichter Verluste stabile Größe
Ein ähnliches Bild ergibt sich für die Bezirksvertretung Süd, wo es 17 Sitze zu verteilen gibt. Neun entfallen auf die SPD, die einen halben Prozentpunkt auf 48,3 minimal zugelegt hat. Auch hier holte die CDU vier Sitze. 22,1 Prozent der Wähler gaben den Christdemokraten ihre Stimme – 2009 waren 2,3 % mehr.
Mit sechs Prozent bleiben die Grünen eine stabile Größe, auch wenn sie ein Prozent eingebüßt haben. Die Linke sicherte sich mit 5,3 Prozent ebenso einen Sitz wie AUF Gelsenkirchen. Das große Aber: fast verdoppelt (!) hat sich der Stimmanteil für die rechtspopulistische Pro NRW. Von 3,9 Prozent im Wahljahr 2009 kletterten die Gruppe auf 7,4 Prozent. Die Alternative für Deutschland hatte, wie deren Spitzenkandidat und neuer Stadtverordneter Hartmut Preuß Montag gegenüber der WAZ einräumte, bei der Kandidatenkür nicht mehr genug Personal, um auch in Süd anzutreten.
Neue Gesichter bei der SPD
Noch ein Blick auf die Personen. Die bedeutendste Änderung bei der SPD in Süd: Bernd Lemanski hat sich zurück gezogen und den Spitzenplatz Thomas Fath vererbt. Der aller Voraussicht nach auch Bezirksbürgermeister werden dürfte. Überhaupt gibt es in der SPD eine Reihe neuer Gesichter, während die CDU mit ihrem gestandenen Quartett dabei ist.
Im Bezirk Mitte ist Birgit Lucht für die CDU nicht mehr dabei. Sie zieht als Stadtverordnete in den Rat. Und bei der SPD hat der bisherige Beziksverordnete Roberto Randelli den Wahlbezirk von Barbara Filthaus (Heßler) geerbt.
Die Zusammensetzung der Bezirksvertretungen im Süden
Gewählt im Bezirk Mitte(insgesamt 19 Sitze; abgegebene gültige Stimmen 25 480) sind: für die SPD Detlev Preuß, Elisabeth Schnura, Lothar Urban, Venetia Harontzas, Klaus Lange, Peter Hennenberg, Marion Thielert, Manfred Beckmann, Gudrun Meereis und Carmen Knoch; für die CDU Peter Röttgen, Michael Brauksiepe, Loni Essmajor und Julian Pfeifers; für die Grünen Patrick Jedamzik; für die Linke Dirk Galinski; für WIN Hakan Karagöz; für die AfD Rüdiger Engel; Pro NRW Manuela Gelhard.
Gewählt im Bezirk Süd (17 Sitze; gültige Stimmen 11 266) sind: für die SPD Thomas Fath, Irmgard Peters-Urban, Abderrahmane Fizazi, Ramona Fath, Fred Ausmeier, Gianluca Bruno, Monika Rafael, Hans-Gerd Christia, Ingrid Ruberg; für die CDU Barbara Fuest, Friedrich Klein, Lothar Jacksteit, Henning Voß; für die Grünen David Fischer; für die Linke Doris Stöcker; für AUF Willi Mast; Pro NRW Marlies Hauer.