Gelsenkirchen. Der neue Verein für Ruhrgebietsliteratur stellt sich am Samstag, 31. Mai, im Consol Theater vor. Mit dabei sind die Schauspiel-Brüder Till und Nils Beckmann, Kathrin Butt vom Klartext-Verlag und Georg Kentrup vom Consol Theater. Der Verein soll jungen Nachwuchsautoren mehr Chancen eröffnen.

Wie so vieles fing alles mit einer kleinen Idee an: Schauspieler Till Beckmann aus Bochum suchte neue Texte und wollte jungen Nachwuchsautoren ein Forum bieten, in dem sie sich fernab vom Hype um Poetry Slams der Öffentlichkeit zeigen konnten an. Er schrieb Menschen aus der Kultur- und Universitätslandschaft an, stellte eine Jury auf die Beine und der Ruhrgebiets-Literaturwettbewerb war 2009 geboren. Fünf Jahre und viele literarische Beiträge und Positiv-Echos später hat sich die Idee potenziert und ist zu einem Verein geworden. Seit November 2013 gibt es am Standort Gelsenkirchen die Ruhrpoeten.

Lesung, Musik, neuer Wettbewerb

Und der hat viel vor. Sogar ein Literaturhaus in Gelsenkirchen kann man sich durchaus vorstellen, wie der 2. Vorsitzende Georg Kentrup, Dramaturg und Sprecher am Consol Theater, verrät. Aber das hat noch Zeit. Mit einer festlichen Gala präsentieren sich die Ruhrpoeten am Samstag, 31. Mai, in der Kellerbar des Consol Theaters der Öffentlichkeit. Mit Lesungen, Musik und der Auslobung des neuen Literaturwettbewerbs geht der von acht Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben Verein an den Start. Ziel der Gruppe ist in erster Linie die Förderung junger Literatur im Ruhrgebiet und die Vernetzung mit anderen Initiativen. Langfristig möchte der Verein literaturbegeisterten Bürgern aus dem Revier die Möglichkeit geben, Texte zu veröffentlichen, Lesungen besuchen zu können und auch eigene Literaturprojekte zu initiieren.

Das Gala-Programm am Samstag, 31. Mai

Neben der Lesung herausragender Texte der vergangenen Ruhrgebiets-Literaturwettbewerbe wird es ein Literaturquiz und die Vorstellung der Jury für die Neuauflage des Wettbewerbs geben. Musikalisch begleitet die Essener Band Senderos das Programm mit einer Mischung aus Cumbia und Reggae.

Die Veranstalter freuen sich auf zahlreichen Besuch. Der Eintritt kostet 5 Euro, die Gala beginnt um 19 Uhr.

Im Internet sind die Ruhrpoeten mit der Adresse www.ruhrpoeten.org vertreten. Auch bei Facebook ist der Verein mit einem Profil präsent.

„Der harte Kern des Vereins ist eine bunte Mischung“, sagt Till Beckmann, „Nicht nur die wilden Jungen, die alles neu machen wollen.“ Bislang zählen die Ruhrpoeten 23 Mitglieder. 24 Euro Minimum kostet die Mitgliedschaft im Jahr. „Nach oben gibt es bei den Beiträgen keine Grenze“, erklärt Kassiererin Kathrin Butt, die in ihrer Funktion als Mitarbeiterin des Klartext-Verlags den Ruhrgebiets-Literaturwettbewerb von Anfang an begleitet. Die besten Beiträge der beiden bisherigen Wettbewerbe (2009 und 2011) sind als Buch („Über Tage in der Metropole Ruhr“ und „Druckstellen“) veröffentlicht worden.

Texte aus der Region

Auch Nils Beckmann, der ebenfalls schauspielende Bruder von Initiator Till Beckmann, gehört zu den Gründungsmitgliedern. Was ihm im Laufe seiner Karriere, die ihn durchs Revier führte, auffiel: „Es gibt eine unheimliche Lust, auch beim Publikum, Texte aus der Region zu erzählen.“ Georg Kentrup kennt die Ruhrpoeten spätestens seit 2011. Damals saß der Consol-Mann in der Jury des zweiten Literaturwettbewerbs. „Es gibt diese Identität Ruhrgebiet, das habe ich festgestellt.“ Man wolle sehen, wohin sich der Verein entwickelt. Vielleicht ja bis zum Literaturhaus GE?