Gelsenkirchen. . Sie alle haben viele Ideen, wie Politik in Gelsenkirchen besser laufen könnte; sagen sie jedenfalls. Aber sie haben (noch?) kein Fraktionsbüro im Rathaus. Mit welchen Forderungen sie ins Hans-Sachs-Haus einziehen wollen, verrät der Check der „Kleinen“.
Ab wie viel Prozent ist eine Partei eine kleine Partei? Wir haben die Fraktionsstärke im Rat zum Maßstab gemacht für unsere Einzelvorstellung von Parteien. Zugegeben, das ist nicht hundertprozentig gerecht: aber welcher Maßstab wäre wirklich gerecht, der dann auch noch in eine lokale Tageszeitung passt? Ginge es nur nach Prozenten bei der letzten Wahl, dann dürften Parteien wie die AfD, die es bei der vergangenen Wahl noch nicht gab, überhaupt nicht vorkommen.
Eben weil wir den „Kleinen“ nun aber weniger Platz zur Verfügung stellen können, haben wir die Sprecher der Parteien gebeten, uns eine kurze Zusammenfassung ihrer Forderungen/Themen zu schicken. Damit wir in der Berichterstattung wirklich das transportieren, das ihnen selbst wesentlich ist. Bis auf die WIN, die Wähler Initiative NRW, die 4000 statt 500 Zeichen schickte, haben sich alle daran gehalten. Pro NRW hat sich trotz Nachfrage nicht gemeldet.
AUF -alternativ - unabhängig - fortschrittlich
Täglich eine Seite Platz für die Sprechblasen der etablierten Parteien – aber nur 500 Zeichen für die Hauptanliegen, die vielfältige Arbeit von AUF? Protest!
Deshalb: Steh AUF, wenn Du ein Gelsenkirchener bist. Infos, täglich aktuell, Berichte wie Tausende beim AUF-Fest, Kampf um Arbeitsplätze, Solidarität in GE, gegen die Abfackelung bei BP, Volkshaus Rotthausen . . . zu finden bei www.auf-gelsenkirchen.de
Wir schreiben Gelsenkirchen mit GE. Gärtner-Engel.
WIN – Wähler Initiative NRW
Ansatz: kompetente Alternative zu etablierten Parteien sein für jene, die sich nicht vertreten fühlen, um so die Demokratie zu stärken. Profil: Hoher Akademikeranteil, 39 % Damen, Durchschnittsalter Kandidaten 33 Jahre – Ziele: Gemeinsam GE gestalten, neue Wege, bis zu 200 Schülern im Jahr ein Auslandsstipendium geben. Bedingung: Eine Idee für GE mitbringen für Schule, Kultur – Jugendliche Jugendkonzepte ausarbeiten lassen wie an der Ev. Gesamtschule, sie via Jugendkongress einbeziehen, Schuldenpolitik stoppen, Potenziale von Migranten für Wirtschaftsförderung nutzen.
UBP – Unabhängige-Bürger-Partei
Schwerpunktthemen der UBP sind Integrationspolitik, Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit im öffentlichen Raum, ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern, Wirtschaftsförderung und eine Politik, die für den Bürger ablesbar und nachvollziehbar ist. Politik muss offen und transparent sein. Internetübertragungen der Ratssitzungen sollen obligatorisch sein. Durch Verkleinerung des Verwaltungsvorstands können jährlich mindestens 140 000 Euro eingespart werden.
Die Piratenpartei
Die Piratenpartei Gelsenkirchen steht für: neuen Politikstil wagen und Demokratie neu definieren, die Bürger in Ratsentscheidungen einbinden – Arbeitslosigkeit konzeptionell bekämpfen und Sanktionen bei Hartz IV abschaffen – EU-Ostzuwanderung als Bereicherung in GE sehen und Integration nicht von oben diktieren. Bildung als Investition in die Zukunft verstehen und nicht Schulen schließen – Stadtentwicklung vorantreiben und innovative Konzepte fördern – Finanzen der Stadt konsolidieren ohne Gewerbesteuererhöhungen. P.S.: Wer kämpf, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
AfD – Alternative für Deutschland
Soziale Gerechtigkeit gibt es nur, wenn Menschen Arbeit haben. Gelsenkirchen hat mit ca 15,5% die höchste Arbeitslosigkeit. Nur eine konsequente Wirtschaftsförderung kann Firmen dazu bringen, sich hier anzusiedeln und neue, dringend benötigte Arbeitsplätze zu schaffen. Unsere Stadt hat 1,6 Milliarden Euro Schulden.
Weitere Zuwanderungen von Unqualifizierten in die Sozialsysteme sind finanziell nicht mehr tragbar. Soziale Leistungen sind nur dann möglich, wenn das Geld dafür auch vorher erwirtschaftet wurde.
Die jeweils drei Erstplatzierten und wieviele Kandidaten antreten
Dies sind die jeweils drei Spitzenkandidaten der kleinen Parteien bei der Kommunalwahl, sie stehen auf der Reserveliste oben:
WIN: Mehmet Cirik (geboren 1968, Diplom-Ingenieur), Ali-Riza Akyol (geboren 1971, Betriebswirt), Osman Duran (1977, Diplom-Ingenieur) – 33 Listenplätze.
AUF: Monika Gärtner-Engel (geb. 1952, Dipl.-Pädagogin), Jan Fiete Anton Specht (1981, Ingenieur), Martina Reichmann ( 1961, Krankenschwester) – 21 Listenplätze.
AfD: Hartmut Preuß (geb. 1947, Dipl.-Betriebswirt), Dietmar Dillhardt (geb. 1956, selbstständig), Martin Jansen (1962, Polizeibeamter) – 13 Listenplätze.
Piratenpartei: Jürgen Hansen (geb. 1957, Maurer und Betonbaumeister), Uwe Bestmann (geb. 1965, Lagerist), Axel Kerstan (geb. 1958, Zahnarzt) – 8 Listenplätze.
UBP: Friedhelm Rikowski (geb. 1956, Verwaltungs-Beamter), Iris Räther (geb. 1972, Sportlehrerin), Claus Tewes (geb. 1957, Betriebswirt) – 11 Listenplätze.
PRO NRW: Kevin Gareth Hauer (geb. 1978, Erziehungswissenschaftler), Christian Friedrich Wilhelm Schaaf (geb. 1965, Werkstoffprüfer), Manuela Gelhard (geb. 1964, Lageristin) – 11 Listenplätze.