Gelsenkirchen. . Die Gelsenkirchenerin Lisa Gärtner kandidiert für die MLPD und belegt Platz 2 der Bundesliste. „Ich engagiere mich politisch, um für die Rechte der Arbeitnehmer zu streiten“, sagt die 27-Jährige.
Lisa Gärtner ist 27, lebt seit 16 Jahren in Gelsenkirchen, ist von Beruf Mechatronikerin und von ihrer Partei, der MLPD, für Platz 2 der deutschen Liste zur Europawahl am Sonntag, 25. Mai, nominiert worden.
Ihr Begeisterung für Europa ist groß und für ihre Generation fast eine Selbstverständlichkeit. „Fast 80 Prozent der Gesetze kommen von Europa“, sagt Gärtner. Aber europäische Politik werde von Lobbyisten bestimmt.
Sie wünscht sich ein Europa, in dem es keine sozialen Missverhältnisse und keine Jugendarbeitslosigkeit gibt, in dem vereinbarte Klimaziele nicht einfach über Bord geworfen werden, Friedenspolitik sich nicht allein auf vollmundige Erklärungen beschränkt und Flüchtlinge aus Afrika nicht an den EU-Grenzen sterben. Mit solchen Argumenten versucht sie, Wähler für Europa und zugleich für die MLPD zu begeistern.
Das existierende Europa sei längst nicht das friedliebende, demokratische Staatsgebilde, für das es sich ausgebe. „1,6 Milliarden Euro wurden zur Rettung der Banken bereit gestellt, aber jedes dritte Kind in Gelsenkirchen ist arm.“ Was sie in der Jugendarbeit mit den „Rotfüchsen“ immer wieder erlebt. Es ist diese Diskrepanz, die sie umtreibt und für die sie kein Verständnis hat.
Für Rechte der Arbeitnehmer streiten
Für Lisa Gärtner ist die Kandidatur für Brüssel darum der nächste logische Schritt, nicht nur, weil ihre Mutter („eines meiner Vorbilder“) als OB-Kandidatin für AUF Gelsenkirchen antritt. „Ich engagiere mich politisch, um für die Rechte der Arbeitnehmer zu streiten“, sagt die 27-Jährige.
Wie die Situation für Arbeitnehmer in Europa ist, hat sie am eigenen Leib erfahren. Als Auszubildende bei Opel Bochum sollte sie in eine Leihfirma abgeschoben werden. Sie klagte, zog bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte – und verlor.