Gelsenkirchen. . An jedem ersten Sonntag im Monat öffnen aktive Mitglieder des eingetragenen Vereins Initiativkreis Bergwerk Consolidation (IBC) um ihren ersten Vorsitzenden Martin Gernhardt die Türen. Sie laden ein, sich die liebevoll von ihnen gehegten und gepflegten Schätze aus dem Bereich des Bergbaus.

Eindrucksvoll ist so ziemlich immer das erste Wort, das Besuchern des südlichen Maschinenhauses auf der ehemaligen Zeche Consol einfällt: Dass es sich bei dem Prunkstück der Ausstellung um Europas größte Dampf-Fördermaschine handelt, leuchtet ein.

An jedem ersten Sonntag im Monat öffnen aktive Mitglieder des eingetragenen Vereins Initiativkreis Bergwerk Consolidation (IBC) um ihren ersten Vorsitzenden Martin Gernhardt die Türen. Sie laden ein, sich die liebevoll von ihnen gehegten und gepflegten Schätze aus dem Bereich des Bergbaus und des bergmännischen Lebens anzusehen. „Für lau“, betont Martin Gernhardt. „Nur wenn schon mal, wie neulich, eine Geburtstagsgesellschaft oder ein Kegelverein kommen, die die Fördermaschine in Betrieb sehen wollen, dann nehmen wir schon mal 70 Euro als Spende.“

Eine Druckluft betriebene Dampf-Fördermaschine

Es handelt sich – ein Glücksfall, wie Gernhardt erklärt – um eine mit Druckluft betriebene Dampf-Fördermaschine. Vor dem Verschrotten hat die IBC den Bergbaudinosaurier gerettet. Die 285 Tonnen schwere (entspricht 228 Autos der Marke Golf) Fördermaschine schafft 4100 PS. Sie hebt Nutzlasten von zirka zwölf Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 18 Metern pro Sekunde (65 Kilometer pro Stunde). Martin Gernhardt: „Auch die Geräusche, die sie macht, sind unvergleichlich. So etwas können Sie nur bei uns erleben!“

Ende 1996 war Schicht am Schacht. Der Initiativkreis Bergwerk Consol e.V. wurde 1997 gegründet. Der Verein hat rund 160 Mitglieder, darunter sind zwölf aktiv. Sie erhalten und betreuen das Maschinenhaus und die restlichen Anlagen des ehemaligen Bergwerks, sie sind beim monatlichen Tag der offenen Tür Ansprechpartner und machen Führungen, nach Voranmeldung auch für Gruppen zu besonderen Terminen. Gernhardt: „Die Erforschung der Bergwerksgeschichte und des Umfeldes ist uns außerdem wichtig.“ Er würde sich weitere Mitstreiter wünschen, gerne jüngere Männer, die sich beim Initiativkreis engagieren.

Witwen bringen Andenken vorbei

Nicht nur mit Europas größter Dampf-Fördermaschine kann der IBC begeistern. In zahlreichen Vitrinen sind Gläser und Bierkrüge, Medaillen, Arbeitsgeräte, Kaffeebecher und verschiedenste Quarze ausgestellt. Es gibt Geschenke für und Leihgaben an den Verein. Dass die Sammlung praktisch ständig wächst, hat noch einen anderen Grund. Martin Gernhardt: „Witwen von Bergmännern bringen Sachen vorbei, weil sie endlich die Schränke leerhaben möchten.“ Er schmunzelt. „Sich mit Bergbau zu beschäftigen, hat was Esoterisches.“