Gelsenkirchen. .

Vorausschauend ist, wer im Frühling schon an Weihnachten denkt. Ulrich Penquitt, Schauspieler und Regisseur, tut das nicht etwa, um jetzt schon Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Er möchte im Dezember die Weihnachtsgeschichte aufführen und sucht – wegen der dafür erforderlichen langfristig angelegten Proben – jetzt schon Mitstreiter.

Dabei soll es „nicht irgendeine“ Weihnachtsgeschichte werden. Penquitt hat über den Tellerrand hinausgeschaut, hat die altbekannte Geburtsgeschichte des Lukas-Evangeliums nur als Basis genommen und sich intensiv in weitere Quellen eingearbeitet, um die Geschichte von Jesu Geburt aus möglichst vielen Blickwinkeln sehen zu können. „Auch andere Evangelien, wie das Pseudo-Matthäus-Evangelium und das Protoevangelium des Jakobus, beschäftigen sich mit den Hauptfiguren“, sagt er. Besonders die Figur der blutjungen Maria, die mit dem greisen Josef verheiratet wird, hat es ihm angetan.

Weihnachtsgeschichte neu geschrieben

Und so beschloss der Gelsenkirchener, die Weihnachtsgeschichte neu zu schreiben. Und einmal „ordentlich“ und professionell auf die Bühne zu bringen. „Auslöser war, dass ich über die Jahre sehr viele Weihnachtsgeschichten in diversen Kirchen gesehen habe und fast alle gruselig fand“, sagt er.

Das soll nun anders werden. Ulrich Penquitt hat seit Jahresbeginn an „seiner“ Weihnachtsgeschichte geschrieben. Gemeinsam mit Elmar Rasch will er im Dezember Regie führen, als Aufführungsorte sind die Friedenskirche in Schalke und das Hans-Sachs-Haus anvisiert.

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Im Oktober soll eine intensive Probenphase beginnen, seit dieser Woche werden die Darsteller gesucht. Denn: Wie bei den Passionsspielen in Rotthausen, wo Elmar Rasch die Federführung übernommen hatte, soll bei dieser Weihnachtsgeschichte jeder Gelsenkirchener mitspielen können.

Darsteller müssen keine Theatererfahrung haben und auch nicht christlich sein

„Man muss auch noch nicht einmal Christ oder religiös sein. Ich fände es beispielsweise richtig toll, wenn die Maria von einer jungen türkischstämmigen Frau gespielt würde“, sagt Penquitt. „Unsere Darsteller müssen auch keinerlei Theatererfahrung mitbringen. Voraussetzung ist lediglich die Lust am Theaterspiel“, betont der Schauspieler, der diesmal gar nicht unbedingt selbst auf die Bühne möchte. „Ich habe ja schon das Buch geschrieben und werde Regie führen. Das reicht doch, oder?“, fragt er lachend.

Seine Wunschvorstellung: Dass sich ganze Familien melden, um an dem Stück mitzuwirken. „Zwischen den einzelnen Szenen soll auch ein Chor eingebunden werden, denn bei so einer Weihnachtsgeschichte muss es natürlich auch Weihnachtslieder geben. Am besten zum Mitsingen“, betont Ulrich Penquitt. Für „Es begab sich“ werden 3 Profischauspieler und mindestens 15 Laiendarsteller gesucht.

Gemeinsam mit seinen kreativen Kollegen André Wülfing, Jesse Krauß, Elmar Rasch, Michael Walter und Markus Kiefer sucht Ulrich Penquitt derzeit nach neuen Aufführungsräumen in der Stadt. „Wir haben uns bereits mehrere in Frage kommende Orte entlang der Bochumer Straße angesehen“, sagt er.

Mehr Info zu Ulrich Penquitt und seinen Projekten sind nachzulesen auf der Internetseite www.triastheater.de