Gelsenkirchen. . In Gelsenkirchen wurde 2013 an 57 Tagen Überschreitungen des Feinstaubhöchstwertes registriert, erlaubt sind nur 35. Das Landesumweltamt rechnet mit einer Besserung der Feinstaubwerte ab 1. Juni. Dieselfahrzeuge in Umweltzonen müssen dann mit einem Rußpartikelfilter ausgerüstet sein.

Was wie ein städtischer Akt der Verzweiflung im Kampf um eine bessere Luftreinheit aussieht – gemeint ist die Verlegung der Bushaltestelle an der Schalker Meile in unmittelbarer Nähe zu der Feinstaubmessstation (Kurt-Schumacher-Straße) – hat nach Auffassung des Landesumweltamtes (LANUV) durchaus seine Berechtigung. „Orte für Messstellen sind exakt festgelegt, er darf nicht direkt an der Quelle liegen“, sagte Birgit Kaiser de Garcia, Pressesprecherin des LANUV. Denn das sei nicht der Feinstaubwert, der auf dem Gehweg ankomme. Gleichwohl räumte die Ingenieurin ein, dass es generell nichts nütze, „ein Problem woanders hin zu verlagern“.

Mit Besserung rechnet Birgit Kaiser de Garcia ab Sommer. Denn ab 1. Juni dürfen nur noch Autos mit grüner Plakette die Umweltzonen befahren. „Die Dieselfahrzeuge müssen dann einen Partikelfilter haben, um eine grüne Plakette zu bekommen“, so Kaiser de Garcia weiter. Gerade Dieselruß sei mit eine entscheidende Kenngröße bei der Feinstaubproblematik.

2014 bereits 26 Übertritte

Die Messstation an der Kurt-Schumacher-Straße hat im Vorjahr 57 Überschreitungstage des Feinstaubhöchstwertes registriert, erlaubt sind nur 35 Überschreitungen. Die Werte sind nicht validiert, das heißt, etwaige Fehler heraus-/hinzugerechnet. Das LANUV prognostiziert für 2013 dennoch mindestens 52 Überschreitungen als offizielle Zahl. Für 2014 sind schon 26 Übertritte des Grenzwertes zu Buche geschlagen.

Für Stickstoffdioxid (NO2), auch die Menge des schädlichen Gases wird erfasst, gibt es noch keine Auswertung. Starkes Verkehrsaufkommen lässt diesen Wert stets aber in die Höhe schnellen, mehr noch sogar als bei Feinstaub.

„Trockene und windstille Monate wie zuletzt“, erklärte Birgit Kaiser de Garcia, „verschärfen die Feinstaubproblematik zusätzlich. Insbesondere in den kalten Monaten, wo Emissionen durch Öfen und Inversionswetterlagen die Frischluftzufuhr einschränken.“