Gelsenkirchen. Nach gut einem Jahr Praxiserfahrung hat sich für die CDU im Kampf gegen zu hohe Feinstaubbelastung die Verlagerung des Durchgangsverkehrs auf die Uferstraße nicht bewährt. Daher wollen die Christdemokraten einer weiteren Verlängerung des Abbiegegebotes von der Kurt-Schumacher-Straße nicht zustimmen.

Um die Feinstaubbelastung zur Umsetzung des Luftreinhalteplans zu reduzieren, wurde die Verkehrsführung auf der Kurt-Schumacher-Straße geändert. Seit gut einem Jahr wird ein teil des Durchgangsverkehrs über die Uferstraße in Richtung Stadtsüden geleitet.

Soweit die Theorie. In der Praxis sehen die Christdemokraten anhaltende Probleme und wenig Wirkung: „Nach mittlerweile einjähriger Erprobungszeit hat sich herausgestellt, dass die geänderte Verkehrsführung nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt hat. Die Grenzwerte der Feinstaubbelastung an der Kurt-Schumacher-Straße können weiterhin nicht eingehalten werden“, so die CDU vor dem Verkehrs- und Bauausschuss, der sich Donnerstag unter anderem mit der Situation in Schalke-Nord befassen wird. Dabei geht es auch darum, ob die Verlagerung des Durchgangsverkehrs weiter Bestand haben soll.

CDU gegen weiteren Verlängerung

Die Grenzwerte der Feinstaubbelastung an der Kurt-Schumacher-Straße könnten weiterhin nicht eingehalten werden. Daher werde die CDU einer weiteren Verlängerung des Abbiegegebotes in die Uferstraße nicht zustimmen, erklärt Gabriele Hollmann-Bielefeld. „Wir haben die ursprünglich für sechs Monate gedachte Maßnahme bereits um weitere sechs Monate verlängert. Ohne Erfolg!“, so die Sprecherin der CDU-Fraktion im Verkehrs- und Bauausschuss. „Die uns jetzt vorliegende Auswertung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) attestiert der geänderten Verkehrsführung keine Wirksamkeit.“ Die Beobachtungen auch an den benachbarten Messstationen zeigten vielmehr, dass Veränderungen sehr wahrscheinlich im Wesentlichen auf meteorologische Bedingungen zurückzuführen seien.

Die Verkehrsführung produziere zudem neue Staus. Für die CDU sind mit diesem Wissen die Emissionen der Staufahrzeuge nicht mehr zu rechtfertigen. Im Übrigen könne die mittlerweile optimierte „grüne Welle in Fahrtrichtung Süden so keine Wirkung entfachen.“