Gelsenkirchen. .
Gegensätze ziehen sich an: Eine Ausstellung im Kunstmuseum Gelsenkirchen an der Horster Straße zeigt ab Sonntag, was für tolle Kunst dabei entstehen kann. „Douglas Allsop und Tom Mosley - mehr als Black and White“ ist diese Werkschau übertitelt.
Bunte Farbtupfer sucht man in dieser Ausstellung vergeblich. Hier ist alles schwarz und weiß. Zumindest auf den ersten Blick. Denn riskiert man einen zweiten Blick, dann springen schnell Spiegelungen oder kunstvolle Schatten ins Auge.
Das Spiel mit glatten Oberflächen
Und das ist durchaus gewollt: Die beiden britischen Künstler Douglas Allsop und Tom Mosley spielen mit den Oberflächen ihrer Werke, mit Licht, das durch die Fenster fällt und mit den Bewegungen, die ein Museumsbesuch mit sich bringt. „Eigentlich sind meine Werke auch kinetische Kunst“, sagt Douglas Allsop lachend: „Sie erscheinen nur konstruktiv. Aber weil sie durch ihre Oberflächen so stark spiegeln, sind sie eigentlich immer in Bewegung.“
Ausstellungseröffnung am Sonntag
Die Ausstellung „Mehr als Black and White“ wird am Sonntag, 6. April, im Kunstmuseum an der Horster Straße 5-7 um 11.30 Uhr eröffnet.
Nach der Begrüßung von Museumsdirektorin Leane Schäfer wird MdL Heike Gebhard ein Grußwort sprechen.
Die Einführung in die Werke gestaltet Kunsthistoriker Dr. Siegfried Gnichwitz. Der Künstler Douglas Allsop ist anwesend. Eintritt ist frei.
Douglas Allsop liebt diese spiegelglatten Oberflächen, Tom Mosley hingegen setzt seine Werke hinter mattiertem Glas in Szene. Hier ist es gerade die fehlende Spiegelkomponente, die den Exponaten Tiefe verleiht. Allsops Werke sind ausnahmslos schwarz, Mosleys weiß. „Auch unsere Arbeitsweise ist sehr gegensätzlich.
Mit der Zeit entfaltet sich die Wirkung der Werke
Während Tom Mosley Autodidakt war und seine Kunst aus dem Bauch heraus am Küchentisch zusammengebastelt hat, ist bei mir sehr viel mehr Planung und Berechnung dabei. Das liegt wohl auch daran, dass ich Kunst studiert habe“, erklärt Douglas Allsop. „Aber genau deshalb, weil wir aus so unterschiedlichen Welten kommen, haben wir wohl so viel voneinander gelernt.“
Über 30 Jahre lang (bis zum Tode Mosleys 2009) verband die beiden Männer eine enge Künstlerfreundschaft, die kurioserweise in Deutschland begann, obwohl beide in England geboren wurden. „Wir haben uns 1983 in Unna kennengelernt, daran kann ich mich noch genau erinnern“, sinniert Allsop, der in dieser Ausstellung acht Werkkomplexe mit dem Titel „Reflective Editors“ zeigt. Aus stahlverstärktem schwarzen Acrylglas sind dabei unterschiedlich große Quadrate, Steifen oder Kreise ausgesägt worden.
13 „Shadow-Boxes“ von Tom Mosley bilden den Kontrast dazu. „Man sollte sich viel Zeit nehmen für die Betrachtung dieser Werke, denn nur dann entfaltet sich ihre Wirkung“, betont Museumsdirektorin Leane Schäfer, die die Ausstellung kuratiert hat. Bis zum 1. Juni besteht täglich außer montags Gelegenheit zum Besuch.