Gelsenkirchen. . Für das Stück „Der Krakeeler“ erarbeitet Theaterpädagogin Ludmilla Ebert mit Kindern der Kita Ovellackerweg ein Patenprojekt. Dabei geht es um Geräusche und Räume.

Zusammen mit elf Kindern aus der Drachengruppe der Kita Ovellackerweg in Erle bereitet die Theaterpädagogin Ludmilla Ebert (seit November 2013 am Consol Theater) aktuell ein eigenes Patenprojekt zur Inszenierung „Der Krakeeler“ vor.

An zehn Terminen arbeitet sie mit verschiedenen methodischen Mitteln mit den Kindern. Rhythmisch und musikalisch wird etwa gemeinsam erforscht, was leise und was laut klingt, wie Emotionen in Musik und Geräusche umgewandelt werden können und wie unterschiedlich Menschen sowohl Emotionen als auch Geräusche empfinden können.

Bevor das Stück „Der Krakeeler“ – eine Koproduktion des Comedia Theaters Köln mit dem Consol Theater – am Sonntag, 23. März, Premiere feiert, werden die elf Kita-Kinder den Schauspielern des Stücks noch ein kleines, eigenständiges Format präsentieren, das sich mit den Themen des Projekts beschäftigt.

Rücksichtnahme wird geschult

Auch mit Räumen befassen sich die Mädchen und Jungen aus der Drachgengruppe. Mit Kreppband markieren sie auf dem Boden des Kita-Bewegungszimmers ihre eigenen Bereiche. Die sind mal groß, mal klein, mal schnurgerade, mal verlaufen die Linien kreuz und quer. „Heute geht es um leise Räume“, erklärt Ludmilla Ebert den kleinen Architekten. „Deshalb nehmen wir die leisen Tiere.“ Die Kinder kennen das schon aus einer früheren Einheit: So lange die Musik läuft, hüpfen sie als leiser Hase durch den Raum oder krabbeln als leiser Hund auf allen Vieren. Wenn die Musik stoppt, begeben sie sich in einen beliebigen Kreppband-Raum.

„Der Krakeeler“ - drei Vorführungen

Das Theaterstück von Moni Port und Philip Waechter eignet sich für Kinder ab 4 Jahren und ist eine Koproduktion des Comedia Theaters Köln mit dem Consol Theater. Im Stück geht es um den Vater von Helene, der nicht anders kann: Er muss laut sein. Helene muss etwas unternehmen.

Vorführungen: Sonntag, 23. März, 15 Uhr; Montag, 24. März, und Dienstag, 25. März, jew. 11 Uhr. Erw.: 8/7 €, Kinder: 5/4 €

„Das Thema aktuell ist ,laut und leise’, dazu haben wir bereits viele Übungen gemacht“, erklärt Ludmilla Ebert. Die Aspekte der Geräuschkulisse verknüpft die Theaterpädagogin mit der Raum-Thematik. Der eigene Raum ist ein Rückzugsort, in dem ich tanzen, schlafen, lesen, spielen kann, er kann aber auch mit anderen geteilt werden. „Können wir alle in euren Raum kommen und dort schlafen?“ Auch wenn einige Kinder diese Frage nur zögerlich mit „Ja“ beantworten, so willigen sie letzten Endes doch alle ein, Gesellschaft zu haben.

Rücksichtnahme ist ein Nebeneffekt des Projekts, den die Erzieherin Sandra Hirse begrüßt. In einer der Übungen konnten die Kinder so lange schreien, bis es den anderen zu viel wurde und sie durch Heben ihrer Hand signalisierten, dass es ihnen nun zu laut geworden sei. Hirse: „Das ist etwas Bleibendes. Die Kinder tragen die Spiele in die restliche Gruppe.“