Gelsenkirchen. Das Gelsenkirchener Stadtprinzenpaar Marius I. und Viola I. genießt die dreimonatige Session in vollen Zügen. Im Rampenlicht zu stehen sei schon toll befindet das Paar, das auch im “richtigen Leben“ zusammengehört. Freuen tun sich die beiden sicher auch über die traditionelle Spende der Volksbank.
Marius I. zeigte bei seinem Besuch in der Volksbank Ruhr Mitte wirklich Größe: Mit seinen 1,93 m ist er ohnehin schon überragend. Aber mit seinem Federschmuck an der Kappe kämpfte er einen nicht endenden Kampf mit der Decke. Er nahm es gelassen und ließ sich mit Prinzessin Viola I. die Laune nicht verderben.
Die KG Gelsenkirchener Narrenzunft 1976 e.V. schickt mit dem jungen Ehepaar ein attraktives Gespann ins karnevalistische Treiben. Eine herzliche Begrüßung gab es von Volksbanksprecher Dr. Peter Bottermann: „Es ist eine besonders willkommene Abwechslung, wenn zwei Prinzenpaare mit Hofstaat zu uns in die Bank kommen. Die Unterstützung des Karnevals durch die Volksbank hat in Gelsenkirchen eine lange Tradition.“ In jedem Jahr unterstützt sie den Verein des Stadtprinzenpaares mit 1111 Euro und Wurfmaterial für den Straßenkarneval auf der Cranger Straße.
Geldspende hilft bei Finanzierung der teuren Karnevalszeit
Marius I. freute sich über die Geldspende, denn an Kosten sei einiges zu stemmen: Für Showtanz, Ausstattung und Kostüme werde viel Geld benötigt. Das Kinderprinzenpaar Fabian I. und Lena I. - ein Geschwisterpaar, begrüßte die Gäste ganz professionell: „Ein dreifach Helau den Ordensträgern, der Volksbank und Gelsenkirchen.“
Geliebäugelt hatte das Stadtprinzenpaar, das in den Vereinsfarben gold und blau ein echter Hingucker ist, schon länger mit der Prinzen- und Prinzessinnenrolle. Die locker über 90 Veranstaltungen, die in dieser langen Session mit immer guter Laune absolviert werden müssen, ist für die beiden mehr Leidenschaft als Anstrengung. Das Einzige, das wirklich Durchhaltevermögen erfordert, ist die Hitze im maßgeschneiderten Kostüm auf der Bühne bei gleißendem Scheinwerferlicht.
Im Berufsleben sind Prinz und Prinzessin Ingenieure
Man muss zugeben: Es lebe das Vorurteil. Denn geht man von den Berufen der beiden aus, würde man in den jecken Kostümen eher nüchterne Köpfe erwarten. Marius I. studierte Mechatronik in Bochum, absolvierte eine Reihe weiterer Abschlüsse in technischen Bereichen und arbeitet jetzt bei MAN in Oberhausen. „Mein Arbeitsfeld ist die Fertigungssteuerung von Turbomaschinen“ erklärt der Dipl.Ing.
Kennen gelernt hat er seine Prinzessin am 11. Mai 2005. Da waren beide noch Studenten. „Ich hab immer gedacht, in einer Disco kann man keine Frau fürs Leben treffen. Aber das geht doch“, sagt der Prinz mit einem breiten Lächeln. Am 11. Mai 2013 - genau acht Jahre nach dem Glücksgriff in der Disco - gaben sich die beiden das Jawort.
Das Paar will in Gelsenkirchen ein Haus bauen
Viola I. - 27 Jahre jung - ist Dipl. Ing. genau wie ihr Mann. Allerdings im Fachbereich Hochbau, Bauwesen. Sie arbeitet freiberuflich und plant zurzeit das Haus, das die beiden für sich bauen wollen. „Zumindest das Grundstück ist schon da“, sagt Marius I. „Auch wenn noch kein Stein auf dem anderen steht.“ Und wo wird gebaut? „Natürlich in Gelsenkirchen.“
Verzaubert war der Prinz immer schon von den Tanzkünsten seiner Frau. Die 27-Jährige mit der echten Prinzessinnen-Figur zeigte ihr Können lange Zeit in der Tanzgarde, mittlerweile aber nur noch beim Showtanz im Verein. „In der Tanzgarde ist die Zeit irgendwann vorbei“, stellt sie nüchtern fest, trainiert aber energisch weiter.
Entspannt wirkt das Stadtprinzenpaar in jeder Minute. „Einmal im Leben für drei Monate den Karneval zu vertreten, im Rampenlicht zu stehen, das ist schon toll“, räumt Viola I. ein. Ein Hauch von Hollywood. Bis jetzt genießen sie es.
