Gelsenkirchen. Das Festkomitee Gelsenkirchener Karneval hofft beim Rosenmontagszug auf eine ausgelassene Frühlingsstimmung. 600 Aktive nehmen an dem Umzug teil und die Narren haben 11,5 Tonnen Kamelle bestellt. Um 14.30 setzt sich der Zug über die Strecke August- und Cranger Straße in Bewegung.

Gelsenkirchens Jecken gehen schon schon kräftig in die närrischen Vollen. Bei Herren- und Damensitzungen, Galaabenden, in Kinderheimen und Krankenhäusern haben sie bereits ihre Visitenkarten aus ausgelassenem Frohsinn hinterlassen. Doch den Siedepunkt der guten Laune wollen die Gesellschaften zum Rosenmontagszug erreichen.

Und mit jedem Blick in den blau-weißen Himmel setzen die Herren und Damen im Festkomitee ein breiteres Lächeln auf. Es soll nicht nur schön, sondern bei frühlingshaften Temperaturen auch trocken bleiben, wenn die Jecken am 3. März losziehen. Um 14.30 Uhr setzt sich der Zug über die gewohnte Strecke August- und Cranger Straße in Bewegung.

600 aktive Narren werden beim Rosenmontagszug mit unterwegs sein

Wie immer, so machen die Gesellschaften ein Geheimnis aus den Motiven, mit denen sie ihre Wagen dekorieren. An politisch brisanten Themen sollte es nicht mangeln, die 16 Fahrzeuge närrisch aufzurüsten. Das Motto „Karneval total an Emscher und Kanal“ lässt eine besonders jecke Karnevalsstimmung vermuten.

Karneval

600 Aktive werden feiernd auf den geschmückten Fahrzeugen und marschierend und musizierend im närrischen Fußvolk unterwegs sein. „Das Festkomitee hat vorgesorgt, dass das Wurfmaterial auf den Wagen nicht ausgeht“, versichert Präsident Gerd Schwenzfeier. 11,5 Tonnen Kamelle prasseln, Gott sei Dank nicht gleichzeitig, auf das Volk.

Festkomitee erwartet bis zu 100.000 Besucher

Fünf Spielmannszüge geben musikalisch den Ton an, elf Fußgruppen schlüpfen als originell kostümierte Jecken wie Schrubbergarde oder Narrenzicken in närrische Gewänder. Zu mehr Bewegung wollen 14 Tanzgarden die zuschauenden Narren animieren. Augen und Ohren will die Brasil-Trommlergruppe verwöhnen. zu ihren einpeitschenden Rhythmen sollen zwei Tänzerinnen die südamerikanisch gestaltete Kür bieten.

Die Organisatoren müssen alle Bedürfnisse der Jecken berücksichtigen. Für die dringendsten stehen immerhin 18 Toilettenhäuschen bereit. Bis zu 100.000 Besucher erwartet das Festkomitee.

Auf 44 Seiten stehen die Sicherheitsvorschriften

Ganz so stark wird der Andrang am 2. März nicht sein, wenn die Narren ab 11.11 Uhr beim Kinderumzug vom Parkplatz Nordstern zum Josef-Büscher-Platz unterwegs sind. Musikgruppen, Kindergärten, Sportverbände, Jugendzentren mischen mit. Cheerleaders begleiten tanzend den Zug. Zwei Ponys vom Hof Holz sollen im gemächlichen Tempo eine Kutsche ziehen. Ab 12 Uhr erwartet die Teilnehmer auf der Bühne am Josef-Büscher-Platz ein Unterhaltungsprogramm. Dazu will Bezirksbürgermeister Joachim Gill die schönsten Kostüme prämieren.

Wenn Narren losziehen, haben Feuerwehr und Ordnungsamt ein Wort mitzureden. Die Sicherheitsvorschriften sind streng. Auf 44 Seiten hat das Festkomitee um Zugleiter Robert Kemski detailliert festgehalten, wie Sperrungen funktionieren, wo Fluchtwege sind, wie Verantwortliche und Kontrolleure miteinander kommunizieren können. So mussten am Elisabeth-Krankenhaus zwei zusätzliche Ordner postiert werden. Während des Zuges kann kein Fahrzeug die Cranger Straße passieren.

Kein Alkohol für närrisches Personal

Süße Wurfgeschosse oder Plüschtiere, die beim Narrenvolk landen, dürfen keine scharfen Kanten haben, die verletzen können. Auf jedem Wagen muss ein Feuerlöscher vorhanden sein. Der Zugchef achtet sogar darauf, ob die Gesellschaften auch die Gema-Gebühren für die musikalische Unterhaltung bezahlt haben. Die Räder müssen abgedeckt, bis 30 cm Bodenhöhe verkleidet sein. Es könnte ja ein kleiner Narr nach Kamelle unter dem Wagen suchen.

Pro Achse sichern zwei Ordner das Fahrzeug vor allzu übermütigen Jecken. Die Wagenfahrer können einem Merkblatt entnehmen, wie sie sich verhalten müssen. Dass sie sich keinen Tropfen Alkohol genehmigen dürfen, versteht sich. Doch auch für das närrische Personal auf dem Motivwagen gilt: Der Griff zur Flasche ist beim Umzug verboten.