Gelsenkirchen.

Frühestens im Spätsommer will die Landesregierung ein Gutachten in Auftrag geben, das über die Risiken des Giftmülls unter Tage Aufschluss geben soll. Das hat Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) in der Sitzung des Landesumweltausschusses am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf angekündigt. Mit Fertigstellung des Gutachtens wird nicht vor 2017 zu rechnen sein.

Gutachter sollen prüfen, ob die vor 25 Jahren erstellte Machbarkeitsstudie über die Mülleinlagerung den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen standhält. Ferner soll untersucht werden, ob bereits Grubenwasser an der Oberfläche ausgetreten ist (wie ein Bergkamener Landwirt behauptet) und ob die Kontrolle der Grubenwässer ausreicht. Sie werden ständig nach oben gepumpt und in Ruhr und Lippe geleitet, damit die beiden letzten noch aktiven Zechen Auguste Victoria in Marl und Prosper-Haniel in Bottrop nicht absaufen. Die Kosten für das Gutachten könnten sich auf über 200.000 € belaufen. Josef Hovenjürgen (CDU-MdL),Mitglied im Umweltausschuss, fragte im Ausschuss: „Was gibt Herr Remmel dem Bergbau bis 2018 auf? Das Grubenwasser darf nicht weiter steigen, solange das Gutachten nicht auf dem Tisch liegt und bewertet werden kann.“

480.000 Tonnen „bergbaufremde“ Reststoffe auf Consol

Auch im Bergwerk „Hugo/Consol“ sind in den 80- und 90er Jahren 480.000 t „bergbaufremde“ Reststoffe verbracht worden; davon 150.000 t nach dem Prinzip des vollständigen Einschlusses.

Ein wegen des Anfahrverbotes (wir berichteten) anberaumter Anhörungstermin vor dem Arbeitsgericht Herne wurde dem Gelsenkirchener Bergmann Christian Link (er berichtet auf öffentlichen Veranstaltungen über die Mülleinlagerungen) für den 19. Februar mitgeteilt, einen Tag später aber wegen „örtlicher Unzuständigkeit“ wieder aufgehoben.