Gelsenkirchen. .
Es wird wieder gemordet in Gelsenkirchen, zumindest literarisch: Das größte Krimifestival Europas, „Mord am Hellweg“, geht vom 20. September bis zum 15. November in die siebte Runde.
Und für die festivalbegleitende Anthologie mit Krimi-Kurzgeschichten ist diesmal der Kölner Autor Volker Kutscher in Gelsenkirchen unterwegs.
Es gehört inzwischen zur guten Tradition, dass namhafte internationale Krimiautoren die 22 Spielorte des Festivals „Mord am Hellweg“ vorab besuchen, um für jede Stadt ein Kapitel mit Mord und Totschlag zu ersinnen.
Die Wahl für Gelsenkirchen fiel diesmal auf den Kölner Volker Kutscher, der sich mit Krimis wie „Bullenmord“ und der Romanserie um den Kriminalkommissar Gereon Rath, die mit dem Buch „Der nasse Fisch“ startete, einen Namen geschaffen hat.
Faible fürs Hans-Sachs-Haus
Seine Serie spielt im Berlin der 1930er Jahre, weshalb Kutscher gleich ein Faible für das von 1924-1927 erbaute Hans-Sachs-Haus entwickelte. „Das passt so genau in die Zeit, in der meine Krimis angesiedelt sind“, schwärmt der Autor. „Bei der Führung durch das Hans-Sachs-Haus sind mir auch gleich ein paar ganz konkrete Ideen für meine Geschichte gekommen“, schiebt er dann hinterher - und verrät, dass die SA und die SS in der Kurzgeschichte eine tragende Rolle spielen sollen. „Da war es sehr hilfreich, dass mir Dr. Daniel Schmidt vom Institut für Stadtgeschichte auf einem Rundgang durch die Stadt jene Punkte gezeigt hat, die in der Nazizeit eine bedeutende Rolle gespielt haben.“
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Wie genau sich diese Ideen nun mit den Vorgaben der Anthologie-Herausgeber verbinden lassen, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Von der Hölle am Hellweg
„Ich habe in Kürze Abgabetermin für meinen fünften Roman in der Gereon-Rath-Reihe, danach werde ich mich intensiv der Kurzgeschichte widmen“, so Kutscher.
Die Festivalleiter und Herausgeber des „Mord am Hellweg“-Buches vom Westfälischen Literaturbüro und des Kulturamtes der Stadt Unna sowie der Krimischriftsteller Reinhard Jahn haben den Autoren diesmal die Stichworte „Sexy.Hölle.Hellweg“ mit auf den Weg gegeben. „Es soll in allen Kurzgeschichten der Anthologie auf jeden Fall um Liebe und Leidenschaft gehen“, erklärt Festivalleiter Dr. Herbert Knorr.
„Ein halbes Dutzend Geschichten handelt bereits im Bordell-Milieu entlang des Hellwegs“, sagt Herbert Knorr lachend - und verweist darauf, dass das Stichwort „Hölle“ auch mit dem Hellweg zusammenhängt: „Hell ist ja das englische Wort für Hölle“.