Gelsenkirchen. . Nachdem die Ruhrkohle AG in Gelsenkirchen dem Fördermaschinisten Christian Link ein RAG-weites Anfahrtverbot erteilt hatte, was für den Beschäftigten einem Arbeitsverbot gleichkommt, wurde nun eine entsprechende Petition eingereicht. Link hatte öffentlich auf Umweltverschmutzungen hingewiesen.
Die Koordinatoren zum Aufbau einer Umweltgewerkschaft fordern die Aufhebung des Anfahrverbotes für den Fördermaschinisten Christian Link (47). Am kommenden Freitag, 14. Februar, soll eine entsprechende Petition bei der Ruhrkohle AG übergeben werden. Dem Gelsenkirchener war in der ersten Februar-Woche telefonisch ein RAG-weites Anfahrverbot mitgeteilt worden.
„Das Anfahrverbot gegen Herrn Link ist ein verzweifelter und in höchstem Maße undemokratischer Versuch, einen unliebsamen Mitarbeiter loszuwerden“, heißt es in der Petition. Zugleich fordert die bundesweite Initiative eine „umweltgerechte Entsorgung aller unter Tage eingelagerten Giftstoffe – auf Kosten der Verursacher“. Die Autoren der Petition bezeichnen das Verhalten der Ruhrkohle AG als Bemühen, „die Wahrheit über die Reststoffverbringung totzuschweigen“.
Auf Einladung des AStA in Recklinghausen referiert
Christian Link hat auf zahlreichen Veranstaltungen (zuletzt auf Einladung des AStA in der Dependance der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen) über die Gefahren durch steigendes Grubenwasser berichtet. 1,6 Millionen Tonnen teilweise hochgiftiger Substanzen wurden zwischen Mitte der 80er Jahre und 2006 in verschiedenen Bergwerken verklappt. 147.000 Tonnen wurden auf „Consolidation“ in Gelsenkirchen verbracht.
Umweltschützer fürchten, dass der eingelagerte Giftmüll durch das Grubenwasser ausgewaschen wird, in den Grundwasserstrom und damit ins Trinkwasser gelingen könnte. Die Folgen träfen nicht nur das Ruhrgebiet, sondern weite Teile von NRW. Christian Link macht diese Gefahren öffentlich und eckt damit bei der Ruhrkohle AG an. Sie sieht das „Vertrauensverhältnis schwerwiegend gestört“, weil Link „mit falschen Behauptungen gegen die RAG auftritt“, so die RAG.
Rechtsbeistand gesucht
Christian Link hat sich inzwischen rechtlichen Beistand gesucht – und Urlaub genommen.
Die Landesregierung legt dem Landesumweltausschuss am morgigen Mittwoch, 15.30 Uhr, ihren Bericht zum Giftmüll in den RAG-Bergwerken vor.