Gelsenkirchen.
Was haben Cecilia Bartoli, die Deutsche Oper Berlin und der Gelsenkirchener Pianist Michael Gees gemeinsam? Nun, sie waren alle in diesem Jahr für einen Grammy nominiert, Gees gemeinsam mit dem Tenor Christoph Prégardien.
Gewonnen hat zwar keiner der Genannten in der Sparte „Best Classical Vocal Solo“ - der 56. Grammy Award ging am vergangenen Wochenende an Dawn Upshaw und das Australian Chamber Orchestra für die Produktion „Winter Morning Walks“.
Mit acht Jahren ein Wunderkind
Bemerkenswert ist die Nominierung dennoch - und Michael Gees, der in dieser Woche mit seiner Konzert-Meditation im Consol zu hören war, hat sich zugleich gefreut und gewundert. „Es ist schon schön, einmal für einen Grammy vorgeschlagen zu sein. Auch, wenn man ihn nicht gewinnt“, sagt er bescheiden.
Dabei wäre dies zwar die wichtigste, aber nicht die erste Auszeichnung für den Pianisten gewesen: Im Alter von acht Jahren gewann Gees bereits den Steinway-Wettbewerb in Hamburg und wurde als Wunderkind gefeiert. Ein Jahr später wurde er Stipendiat des Salzburger Mozarteums. Und derzeit lehrt er nicht nur an der Hochschule für Musik in Köln, sondern ist auch als gefragter Pianist in aller Welt unterwegs.
Keine Kompromisse bei Neuaufnahme
Die „National Academy of Recording Arts und Sciences“, die die Grammys in jedem Jahr vergibt, wurde auf Schuberts „Winterreise“ aufmerksam, die Michael Gees und Christoph Prégardien 2013 nicht nur auf CD, sondern auch auf DVD und Bluray vorgelegt haben.
„Uns hat diese Resonanz sehr überrascht“, erzählt Michael Gees, der schon seit über 25 Jahren mit dem in Köln lebenden Tenor Prégardien zusammenarbeitet. „Wir hatten uns für diese Produktion vorgenommen, keine Kompromisse zu machen und haben uns die Lieder daher noch einmal ganz neu vorgenommen, um für jedes einen ganz eigenen Weg zu entwickeln.“ Ein Konzept, das aufging: Das multimediale Erlebnis ist bei Challenge Records erschienen und durchaus eine illustre Reise.