Gelsenkirchen.

Ein Konzert mit dem Titel „Lieder eines fahrenden Gesellen“ mag man kaum in einem Kirchenraum verorten. Um weiteren Irritationen zuvor zu kommen – in Mahlers Werk geht es um eine nicht erfüllte Liebe, sozusagen ein klassisches Predigtthema. „Mahler lernte in seiner Musikerzeit in Kassel in den 1880er Jahren eine Sopranistin kennen und verliebte sich leidenschaftlich in sie, nur die Liebe wurde nicht erwidert“, erzählt Kreiskantor Andreas Fröhling die Entstehungsgeschichte der wundervollen Lieder für Klavier bzw. Orchester und Gesang.

Zum 90. Emporenkonzert am 15. Dezember, 19 Uhr, in der Nicolai-Kirche in Ückendorf werden sie zu Gehör gebracht. Für die Darbietung hat Fröhling frühere Gäste der Emporenkonzerte gewonnen: das Satie-Quartett, den Pianisten Michael Gees, den Klarinettisten Mark Rovner, die Sopranistin Susanne Merle, den Harmoniumspieler Klaas Hoek.

Musiker wandern durch den Kirchenraum

Das Konzert ist als Klang-Raum-Projekt konzipiert, bei dem die Musiker verschiedene Ausgangspositionen im Kirchenraum einnehmen und – in Anlehnung an die Wanderjahre der Gesellen – „wandern“ . Beleuchtungstechniker vom Theater Consol sorgen für das rechte Licht.

Den Auftakt macht Mark Rovner mit Klarinetten-Improvisationen. Andreas Fröhling, dem auch die Gesamtleitung obliegt, intoniert die Skizze Nr. 1 von Schumann, Michael Gees schließt sich mit Schumann-Improvisationen am Klavier an. Selbstredend gehört im Wagner-Jahr ein Werk des großen Komponisten ins Programm. In der Nicolai-Kirche sind es „Träume“ aus den Wesendonck-Liedern. Auf dem weiteren Programm stehen Gnossienne Nr. 1 (Satie), Extempore (Gees), The Alcotts (Charles Ives), Rosamunde Quartett (Schubert), als Höhepunkt die Mahler-Lieder von Arnold Schönberg für Orchester bearbeitet.

Der Eintritt ist frei. Um eine großzügige Kollekte wird gebeten.