Gelsenkirchen. .

Die „Bildsprachen“ in Ückendorf werden in diesen Tagen sehr international: Ab sofort ist im Wissenschaftspark an der Munscheidstraße 14 die Ausstellung „The Critical Camera - Fotografie an Brennpunkten der Welt“ zu sehen.

Der Titel lässt dabei erahnen, dass es hier nicht nur um kunstvoll gestaltete Bildkompositionen geht, sondern um die Geschichten, die mit einem kritischen Blick durch das Kamera-Objektiv eingefangen werden können. Katharina Mouratidi, Fotografin aus Berlin und Geschäftsführerin der „Gesellschaft für Humanistische Fotografie“ hat für diese Ausstellung 70 Bilder aus fünf Fotoserien zusammengetragen, die tiefe Einblicke ermöglichen.

Da sind die schockierenden Schwarz-Weiß-Fotos des niederländischen Fotografen Robert Knoth, der um die Jahrtausendwende fünf Jahre lang durch Tschernobyl reiste und die Spuren dokumentierte, die die atomare Katastrophe dort auch nach 20 Jahren noch hinterlässt.

Tiefe Narben und fehlende Gliedmaßen

Um Nachwirkungen geht es auch in der Serie „Purple Hearts“, für die die amerikanische Fotografin Nina Berman Landsleute aufspürte, die im Irakkrieg verwundet wurden. Tiefe Narben und fehlende Gliedmaßen stellt Berman dabei in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten, die Bilder sagen mehr als tausend Worte. Dennoch ist es der „Gesellschaft für Humanistische Fotografie“ wichtig, alle Bilder auch mit entsprechenden Erklärungen zu versehen.

„Wir möchten eben auch die Geschichte hinter den Bildern zeigen“, erklärt Katharina Mouratidi, die in ihrer eigenen Serie Träger des Alternativen Nobelpreises auf einem goldenen Thron zeigt. Ergänzt wird die Bilderschau in der 300 Meter langen Galerie mit eindrucksvollen Fotografien von Enrico Fabian, der den Alltag von Müllsammlern in Indien zeigt und Lela Ahmadzais Porträts von Frauen in Afghanistan.

Die Ausstellung „The Critical Camera“ ist bis zum 29. März im Wissenschaftspark Gelsenkirchen an der Munscheidstraße 14 zu sehen: Mo.-Fr. 6 bis 19 Uhr, Sa. 7.30 bis 17 Uhr, Der Eintritt ist frei. Mehr Info auf www.bildsprachen.de