Gelsenkirchen. . Die Ausstellung „Tandem“ im Gelsenkirchener Wissenschaftspark in Ückendorf zeigt noch bis Januar Arbeiten von Fotolehrenden und ihren Studierenden.
Ihre Fotografien zeigen Neohippies – Menschen mit Blumen im langen lockigen Haar, die im Sand, auf Hügeln, vor Zelten tanzen. Hippies des 21. Jahrhunderts, die „den Traditionen der Althippies folgen“: Acht Arbeiten von Amke Kramer hängen u.a. im Rahmen der Ausstellung „Tandem – Fotolehrende und ihre Studierenden“ im Wissenschaftspark. Am Samstag eröffnete Pixelprojekt_Ruhrgebiet die Exposition.
„Als Fotografin war ich ein bisschen mit drin, gleichzeitig aber wieder nur Beobachter“, erzählte Amke Kramer. Die 27-Jährige hat gerade ihr Fotodesign-Studium an der Ruhr Akademie Schwerte abgeschlossen, für ihre Abschlussarbeit unter dem Titel „Paradise Raw“ (zu deutsch: rohes Paradies) brach sie zu Festivals in Deutschland, Kroatien und Ungarn auf. Acht ausgewählte Werke in schwarz-weiß hängen nun im Wissenschaftspark aus – neben Aufnahmen aus dem amerikanischen Wahlkampf, von Dorffesten oder industrieller Architektur.
"Wir haben über alles geredet"
„Arbeiten von neun Hochschulen sind vertreten“, sagte Peter Liedtke vom Pixelprojekt_Ruhrgebiet. Die Ausstellungseröffnung schloss sich an die Konferenz „bild.sprachen – Die Zukunft der Fotografen“ an. Vertreter von neunzehn Hochschulen kamen zum Diskurs zusammen, aus ganz Deutschland, aus Österreich. Natürlich könne niemand in einer Kristallkugel die Zukunft ablesen, so Liedtke, aber die Fotografie entwickle sich schnell und unterschiedlich. Die Ausstellungseröffnung mit Musik und Wein bot den Ausklang zur Konferenz, Fachsimpeleien, unterbrochen vom klickenden Auslösen einer Kamera in der Nähe – viele legten ihren wohl treuesten Begleiter auch dort nicht aus der Hand.
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Interessant sei es bei der Betrachtung, zu Beobachten, inwiefern die Arbeiten der Lehrenden denen ihrer Studierenden ähnelten: Liedtke: „Gibt es eine Darmstädter oder Schwerter Schule? Kann man das ablesen?“ Die Lehrenden üben immer einen Einfluss auf ihre Studierenden aus – sei es, dass diese den Stil des Mentors annehmen, weiterentwickeln, oder sich distanzieren und komplett gegenteilig arbeiten.
„Was sind deine Themen?“ – diese Frage war in Amke Kramers Ausbildung zentral. „Wir haben über alles geredet“, betont sie, „über wirklich alles.“ Auf ihr Thema kam sie durch Zufall – beim ersten Festival mit ein paar analogen Schnappschüsse.