Gelsenkirchen. Die Bürger in Gelsenkirchen verbrauchten 2012 pro Kopf 9,5 Prozent weniger Siedlungsabfälle und 17,6 Prozent weniger Haus- und Sperrmüll als noch 2011.
In Gelsenkirchen ist im Jahr 2012 deutlich weniger Müll angefallen als 2011. Das geht aus den Daten einer aktuellen Erhebung des Statistischen Landesamtes IT.NRW (Information und Technik Nordrhein-Westfalen) hervor. Demnach verbrauchte jeder Bürger 9,5 Prozent (51,6 kg) weniger Siedlungsabfälle und sogar 17,6 Prozent (66,1 kg) weniger Haus- und Sperrmüll. Kein anderer Verwaltungsbezirk kommt an diese Prozentwerte annähernd heran. In ganz NRW nahm der Siedlungsabfall lediglich um 0,8 Prozent ab, Haus- und Sperrmüll um 3,6 Prozent.
„Mal sortieren die Leute mehr, mal weniger“, kommentiert Gelsendienste-Betriebsleiter Uwe Unterseher-Herold den Trend. Laut IT.NRW kam jeder Gelsenkirchener 2011 auf 551,5 Kilogramm Siedlungsabfall, 2012 waren es nur noch 499,9 Kilogramm. Im Jahr 2011 war nur in drei Verwaltungsbezirken mehr Siedlungsabfall pro Kopf aufgekommen als in Gelsenkirchen: In Krefeld waren es 554 kg, in Mülheim 561,5 kg und in Bottrop sogar 647,4 kg. Dort verzeichnete man 2012 lediglich Rückgänge um 0,9, 1,1 und 0,3 %.
Stadt liegt im Spitzenfeld
Noch gravierender ist der Rückgang beim Haus- und Sperrmüll: Hier entsorgte der durchschnittliche Gelsenkirchener 2012 ganze 66,1 Kilogramm weniger als im Jahr 2011. Und trotz dieser 17,6 Prozent weniger liegt die Stadt mit ihren 312,5 Kilogramm Haus- und Sperrmüll pro Kopf im Spitzenfeld. „Als Entsorgungsunternehmen können wir diese Mengen nicht beeinflussen“, sagt Uwe Unterseher-Herold. Lediglich Krefeld (327,2 kg/ -1,8%), Oberhausen (320,8 kg/ -2,7%), Bottrop (348,9 kg/ -2,5%) und Herne (318,2 kg/ -3,3%) rangieren vor Gelsenkirchen. Im Landesdurchschnitt verbrauchte der Nordrhein-Westfale 2012 mit 218,2 Kilogramm Haus- und Sperrmüll pro Kopf 3,6 Prozent weniger als noch 2011 (226,6 kg).
Schon Thema beim Betriebsausschuss im Jahr 2012
„Die örtliche Abfallsatzung legt nach Beschluss des Rates jeder Stadt die Abfallarten fest, die dem örtlichen Entsorger vom Erzeuger überlassen werden müssen“, so die Mitteilungsvorlage.
Und weiter: „Die Festlegung ist in den einzelnen Kommunen unterschiedlich geregelt. Daher sind auch die der jeweiligen Kommune überlassenen Abfallmengen unterschiedlich.“
Unterseher-Herold kann sich aber auch vorstellen: „Häufig handelt es sich bei solch deutlichen Abweichungen um Abgrenzungsunterschiede zum Jahreswechsel. Bedeutet, dass Daten aus dem Dezember des Vorjahres dem Januar des Folgejahres und Daten des Januar des Folgejahres noch dem Dezember des Vorjahres zugeordnet werden.“
Statistische Ausreißer in der Müllstatistik beschäftigten Gelsendienste auch schon im Betriebsausschuss am 5. Dezember 2012. In einer Mitteilungsvorlage heißt es: „In anderen Kommunen können private Entsorger mit Preisen unterhalb der Satzungsgebühr Abfallmengen abschöpfen, die in der Abfallstatistik, die nur die der Kommune überlassenen Abfälle betrachtet, nicht berücksichtigt werden. Damit entfällt eine Vergleichbarkeit der Statistik.“