Gelsenkirchen. Das Landes-Projekt in Ückendorf bietet bis Ende 2015 Platz für drei Gerichte, 23 Sitzungssäle, 222 Büros und 312 Mitarbeiter. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes rechnet mit 48,5 Mio. Euro Baukosten. Der Komplex soll auch das Entree an der Bochumer Straße städtebaulich deutlich aufwerten.
Der Grund ist bereitet, das Terrain eingezäunt, die Fläche von alten Baukörpern befreit: dem Baustart für das Justizzentrum Gelsenkirchen steht nichts mehr im Weg. In den nächsten Tagen beginnen die Bauarbeiten. Rund 48,5 Millionen Euro kostet der Neubau, für den die Niederlassung Münster des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB NRW) verantwortlich zeichnet und an dem nicht nur in Ückendorf große Hoffnungen hängen. Der Komplex am Eingang der Bochumer Straße, Ecke Junkerweg soll nicht nur das Entree ins Viertel optimieren, er soll gleichsam für Aufschwung im gesamten Stadtquartier sorgen und die angespannte Raumsituation der Gelsenkirchener Gerichte beenden.
Nach der Fertigstellung – voraussichtlich Ende 2015 – werden das aus dem Amtsgericht Gelsenkirchen und dem Amtsgericht Buer fusionierte, neue Amtsgericht Gelsenkirchen einziehen. Außerdem werden das Sozialgericht, das Arbeitsgericht und der ambulante Soziale Dienst der Justiz NRW im Gebäude untergebracht. Macht rund 312 Mitarbeiter, verteilt auf 222 Büros und 19.000 Quadratmeter Nutzfläche.
6100 Quadratmeter großes Grundstück
Im Komplex auf dem 6100 Quadratmeter großen Grundstück findet sich zudem Platz für 23 Sitzungssäle und eine Tiefgarage mit 83 Plätzen. Weitere 70 Abstellplätze werden oberirdisch längs der Claire-Waldoff-Straße realisiert – davon 37 auf einem Grundstück gegenüber des neuen Justizzentrums.
Der Entwurf des Neubaus stammt vom Büro „harris + kurrle architekten“ aus Stuttgart. „Er sieht drei quaderförmige Baukörper unterschiedlicher Größe vor, die, leicht versetzt angeordnet, zu einem Gebäudekomplex verbunden werden. Der größte Bauteil an der Bochumer Straße wird die zentralen Funktionen des Justizzentrums aufnehmen“, erklärt BLB-Sprecherin Barbara Kneißler die Pläne.
Durch Fensterfront und Eingangsbereich geprägt
Um ein Atrium, das als zentrale Eingangshalle dient, werden alle Gerichtssäle sowie Kantine, Bibliothek und Grundbuchamt gruppiert. „Die Verwaltungen ziehen in die beiden anschließenden kleineren Baukörper.“ Die Fassade des größten Baukörpers prägen die klar gegliederte Fensterfront und der große Eingangsbereich. Für die Außengestaltung wird ein heller Klinker gewählt.
Durch die Zusammenführung der Gerichte sollen langfristig Kosten gespart werden. Im Amtsgericht Gelsenkirchen wartet man zudem dringend auf den Umzug. Der Altbau ist bekanntlich seit Anfang 2013 abgängig. Seither ist für Richter und Mitarbeiter zusammenrücken und wandern angesagt. Zu Verhandlungen weichen sie regelmäßig in benachbarte Gerichte aus