Gelsenkirchen. . Zwei Aspekte eines höchst unterhaltsamen Abends im Kleinen Haus: Der Theaterpreis für die Ballettdirektorin macht beim Neujahrsempfang des Fördervereins Musiktheater nicht nur Bridget Breiner froh. Mit 60.000 Euro der Förderer werden in dieser Spielzeit drei neue MiR-Produktionen unterstützt.
Sind Gelsenkirchener nicht alle ein bisschen „Faust“? Die höchste deutsche Theaterauszeichnung für Bridget Breiners Choreographie im vergangenen Jahr beflügelte alle Redner beim Neujahrsempfang des Fördervereins Musiktheater (fmt) im kleinen Haus des MiR.
Intendant Michael Schulz schlug vor, die vielgelobte Ballettdirektorin in Bridget „Faustina“ Breiner umzutaufen. Sie wirkte am Sonntag auf dem berühmten (nicht mehr blauen, sondern jetzt schwarzen) Sofa erfrischend ungekünstelt und auf ihre Arbeit konzentriert. „Sie macht mich einfach glücklich. Jeden Tag. Ich kenne keinen freien Tag“, so Bridget Breiner. Dass aber ihre Kollegen in Hamburg, Berlin und München über ihre Arbeit in Gelsenkirchen reden und sie so viel beachtet wird, mache sie schon stolz.
fmt-Schatzmeister Kurt Limberg talkte mit Schulz und Breiner, forschte nach ihren Wünschen und Erwartungen für 2014. Die Befragten erwiesen sich als so bodenständig wie humorvoll. Kostprobe: Michael Schulz auf die Frage nach seinen drei Leidenschaften: „Ich habe mehr als drei. Aber wenn Sie nur drei wissen wollen: essen, trinken, essen.“
Unverzichtbare Unterstützung
Intendant und Ballettdirektorin (Bridget Breiner zeigte ihre goldene Auszeichnung den Zuschauern) bedankten sich herzlich für die unverzichtbare Unterstützung des MiR bei den Fördermitgliedern: Satte 60.000 Euro kamen zusammen durch den Einsatz der im fmt engagierten Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger.
Diese Summe wird folgende Produktionen unterstützen: Die Oper „Jenufa“ von Leos Janacek, „Pique Dame“ von Tschaikowski, Bernsteins Musical „On The Town“ und das Jugend-Ballett „Move!“
Bei aller Dankbarkeit für die Geldspritze: Michael Schulz warnte nachdrücklich die Versammelten davor, „ihre Unterstützung nicht nur finanziell zu definieren. Wir brauchen sie, denn sie sind unsere Wand zum Anlehnen. Wir brauchen auch ihre Kritik.“
„Mikrofonisierungsanlage“
Neben dem „Faust“ gab ein weiteres Wort, welches das Publikum mehrfach zum Schmunzeln brachte: „Mikrofonisierungsanlage“, befand schon zu Beginn Oberbürgermeister Frank Baranowski, sei „ein fürchterliches Wort, auch wenn die Anlage eine Verbesserung darstellt.“ Über „Mirkofonisierungsanlage“ stolperten danach auch kurz der Moderator und strapazierte selbst des Intendanten Zunge. Unterm Strich ein gelungener Neujahrsempfang, weil ohne jede Steifheit.
Brillante Unterhaltung boten in den Gesprächspausen die Sopranistin Anke Sieloff und Chefdirigent Rasmus Baum am Klavier, die wunderbare Musical- und Filmsongs präsentierten.