Gelsenkirchen. Nicht nur die „Faust“-Auszeichnung von Bridget Breiner, auch die Nominierung von Andrea Kramer in der Sparte Regie Kinder- und Jugendtheater ist ein Erfolg für die GE-Kulturlandschaft. „Die Enttäuschung hält sich in Grenzen, weil ich mich wahnsinnig über die Nominierung gefreut habe“, sagt Kramer.

Andrea Kramer musste am Samstagabend im Berliner Schillertheater ihrer Regie-Konkurrentin Mina Salehpour den Vorrang lassen. In der Hauptstadt ging der Theaterpreis „Faust“ an die Schöpferin des Stücks „Über Jungs“ (Grips Theater Berlin). Kramer, künstlerische Leiterin des Consol Theaters, war für ihre Inszenierung „Die besseren Wälder“ in der Kategorie Regie Kinder- und Jugendtheater eine von drei Faust-Nominierten gewesen.

Im Gegensatz zu MiR-Ballett-Chefin Bridget Breiner, die die Trophäe in der Sparte Choreographie nach Gelsenkirchen holte, reichte es für die Consol-Kreative am Ende nicht für den Sieg. Der Vollständigkeit halber: Der dritte im Nominierten-Bunde war Claus Overkamp vom Theater Marabu Bonn mit dem Stück „Schwester“.

Einladungen zur nationalen und internationalen Festivals

„Die Enttäuschung hält sich bei mir in Grenzen, weil ich mich wahnsinnig über die Nominierung gefreut habe“, sagt Andrea Kramer. Ein Trost mögen ihr auch die regelmäßigen Einladungen für Consol-Produktionen zu nationalen und internationalen Festivals sein. Und es ist auch beileibe nicht so, dass der freie Theaterbetrieb aus Bismarck bislang leer ausgegangen ist. „Letztes Jahr haben wir den deutschen Amateurtheaterpreis gewonnen“, erklärt die Faust-Nominierte.

„Alleine, dass man in den Kreis der Begünstigten kommt, ist eine Auszeichnung“, freut sich auch Klaus Meyer, stellvertretender Leiter des Referats Kultur. Das Consol Theater unterstreiche damit einmal mehr sein Dasein als kultureller Leuchtturm in der Stadt – und das mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln. „Für das Standing in der Gelsenkirchener Kulturlandschaft ist die Faust-Nominierung ein wichtiges Signal“, ist sich Meyer sicher.

Consol-Sprecher Georg Kentrup räumt ein, dass „man natürlich gerne den Preis gewonnen hätte“, er sieht in der Nominierung aber auch „eine Bestätigung für kontinuierlich gute Arbeit“. Und: „Das sichert uns langfristig die Anerkennung, dass man uns zutraut, gutes Theater für Kinder und Jugendliche zu machen.“ Toll sei auch, dass Gelsenkirchen bei der Faust-Verleihung doppelt vertreten gewesen sei – keine Selbstverständlichkeit.

"Nominierung ist eine große Auszeichnung"

Auch Dr. Günter Pruin, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Tourismus und außerdem MiR-Aufsichtsratsvorsitzender, freute sich für Andrea Kramer: „Eine Nominierung auf diesem Niveau ist eine große Auszeichnung.“ Und der Erfolg von Bridget Breiner sei nicht nur für sie persönlich hervorragend, sondern auch für die Compagnie und Gelsenkirchen.

Kramer und Breiner haben sich erst auf der Rückfahrt von Berlin nach Gelsenkirchen im Zug kennengelernt: „Wir wollen unsere Arbeiten demnächst gegenseitig besuchen kommen.“