Gelsenkirchen. . Online-Plattform des Musiktheaters im Revier bietet Kulturfans die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zum Theaterbesuch in Gelsenkirchen zu verabreden. Die WAZ stellt drei Teilnehmer, die sich so gefunden und verabredet haben vor. Mehr über ihre Erfahrungen lesen Sie hier.
Das Revier ist reich an Kulturangeboten, sie zu entdecken und zu genießen scheitert oftmals nicht so sehr an der Lust darauf, sondern vielmehr an der Begleitung. Es fehlt ein Partner, der die gleiche Leidenschaft für Theater, Oper, Musical und Ähnliches hat. Das Musiktheater im Revier (MiR) geht daher neue Wege. Auf seiner Internetseite finden Kulturfreunde eine Plattform, Gleichgesinnte zu finden und sich zum gemeinsamen Theaterbesuch zu verabreden.
Alleinstehend, Faible für Theater
Drei, die so ihre Freizeit bereichert haben, sind Natascha Niering (43) aus Wesel, stellvertretende Filialleiterin von Primark in GE, Daniel Heckmann (24) aus Gelsenkirchen, der als Alten- und Krankenpfleger in den Ev. Kliniken arbeitet, sowie der Gelsenkirchener Sozialpädagoge Jörg Mucks (34), der auchzum WAZ-Leserbeirat gehört. Sie alle eint: Sie sind alleinstehend, nicht kontaktscheu und haben ein Faible für großes Theater und Konzerte, „allein unter vielen“ jedoch mochten sie nicht Platz nehmen im MiR. Denn sie suchen neben „dem Kulturgenuss in Gesellschaft“, vorrangig, klar, zudem noch den intellektuellen Austausch, die mitunter auch „kritische Auseinandersetzung“ mit dem Dargebotenen.
„Nervös“ und zugleich „auch erwartungsfroh“ waren alle drei vor dem ersten Treffen. Daniel Heckmann wagte den Sprung „ins kalte Wasser“, also ohne sein Gegenüber (Markus) zuvor zumindest etwas kennen gelernt zu haben. Natascha Niering und Jörg Mucks haben sich vorab schon mal auf einen Kaffee getroffen haben, um zu schauen „ob denn auch die Chemie stimmt“.
Das Resultat war indes immer dasselbe: Man(n) bzw. Frau konnten auf Anhieb gut miteinander, die Abende bei „Don Carlos“, „Die Italienerin in Algier“ oder auch „Der Rosenkavalier“ waren ebenso launig wie angereichert mit viel Diskussionsstoff. Daniel Heckmann etwa konnte „der Inszenierung des Rosenkavalier nur wenig abgewinnen“, Jörg Mucks und Natascha Niering dagegen waren „überzeugt von der Qualität“ des „Don Carlos“. Aber genau darum geht es den Dreien ja, darum, den persönlichen Horizont zu erweitern, sich mit anderen auszutauschen, statt sich daheim zum Beispiel vom Fernsehen berieseln zu lassen.
Pläne für weitere Besuche hat das Trio auch schon geschmiedet. Daniel Heckmann liebäugelt mit einer zweiten Visite von „Cabaret“, Natascha Niering und Jörg Mucks haben für ihren nächsten gemeinsamen Besuch bereits „Schwanensee“ am nächsten Samstag (21. Dezember) auserkoren.
Das Fazit des Trios: „Die Online-Börse des MiR ist eine gute Sache, gemeinsam auszugehen ist schöner.“ Gern dürfen Kulturfans dazustoßen, denn noch steckt das Angebot mit etwa 20 Teilnehmern in den Kinderschuhen.
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