Gelsenkirchen. Der Sender WDR 2 lockte mit seiner Mischung aus Show, Spiel und Disco rund 1000 Besucher ins Schloss Horst. Die Moderatoren und Gastgeber Cathrin Brackmann und Stefan Vogt begrüßten die Besucher bereits im Hof. Die meisten Gäste zog es gleich auf die Tanzfläche.

Meistens sind Schlossgespenster unsichtbar, stöhnen oder rasseln mit Ketten. Nicht die gutgelaunten Gäste auf Schloss Horst. Sie kamen in Scharen und waren quicklebendig: Rund 1000 tanzwütige Menschen zwischen 17 und 77 genossen am Samstag die WDR 2 Hausparty. Mancher Renaissance-Fürst wäre neidisch geworden.

Die 40. Hausparty des Radiosenders hatte eine besondere „Location“ verdient. Also begrüßten die Moderatoren, Gastgeber und Schlossherren in Personalunion Cathrin Brackmann und Stefan Vogt (beide schick in schwarz gekleidet, mit glitzernden Akzenten), das Publikum im Schlosshof. Satter Sound, prächtige Farb- und Lichtspiele verwandelten den historisch-bedeutsamen Ort in einer Disco der Extraklasse: Kein Zweifel, der wichtigste Mann des Abends war der geniale DJ Kai, und der erhielt tosenden Beifall.

Inmitten der wirbelnden Paare swingten sich die Kellner lässig mit Tabletts durch

Einlass war ab 20 Uhr. Das hieß erstmal Schlange stehen, unten wie oben. Doch das Team am Einlass und in den Garderoben war so freundlich wie fix. Nur wenige Minuten schauten sich die Besucher im restlos ausverkaufen Schloss Horst um, dann lockte die „Mucke“ schon die ersten auf die Tanzfläche. Ob Klassiker wie „These Boots are made for Walking“ von Nancy Sinatra oder Moderneres wie „Valerie“ von Amy Winehouse, die Menge geriet in Wallung.

Kompliment an den Service: Inmitten der wirbelnden Paare und alleine Tanzenden swingten sich die Kellner lässig mit Tabletts durch die Menge, ohne aus dem Takt zu kommen. Voll, laut und heiß: Yeah.

Um 21.27 Uhr zogen die Schlossherren Cathrin Brackmann und Stefan Vogt unter Fanfarenklängen ein und begrüßten von der Balustrade ihre dankbaren Untertanen. Die WDR 2-Frau machte sofort einen ersten Gast glücklich, der einen der fünf großen, versteckten Schlüssel gefunden hatte. Der Schlüssel zum Glück: Für jedes Fundstück winkten zwei Konzertkarten für Kracher wie Udo Lindenberg oder Robbie Williams.

„Wer sich heute näher kommen sollte: Hier gibt es auch ein Standesamt“

Stefan Vogt machte Lust, das Schloss zu erkunden: „Es gibt hier spannende Führungen durchs Haus. Schloss Horst hat überhaupt alles. Wer sich heute näher kommen sollte: Hier gibt es auch ein Standesamt.“ Gelächter. „Und eine Schuldnerberatung.“ Noch lauteres Gelächter.

Nach der Begrüßung wurde es historisch und saukomisch mit dem Auftritt der WDR 2 Gregorian Mystics. Die Mönche bewiesen in Moll singend, dass viele heute bekannte Songs einen christlichen Ursprung haben. „Like a Virgin“ habe beispielsweise eine abtrünnige Nonne erfunden. „Highway to Hell“ und weitere unsterblich-schöne Musikstücke zelebrierten die Mönche in ihrem Stil, immer wieder betonend, dass der Ursprung der Stücke Jahrhunderte zurückliege („Der Familie Popolski“ lässt grüßen: Deren Vorfahr hat ja auch die gesamte Popmusik erfunden).

Schloss Horst dürften die Besucher aus ganz NRW in bester Erinnerung behalten.