Gelsenkirchen. . Ein Angebot der Geschäftsführung der Maschinenfabrik Schalke sah unter anderem eine umstrittene „Halteprämie“ und geringe Abfindungen vor. Eine Betriebsversammlung wurde Freitag vorzeitig aufgelöst. Mittwoch tagen die Betrofenen im Gewerkschaftshaus.

12 Uhr mittags. In Western wird da gerne scharf geschossen. Auch in der Maschinenfabrik Schalke hat es Freitag „geknallt“. Zur Mittagsstunde lief eine Ultimnatum der Geschäftsführung aus. Die 55-köpfige Belegschaft entschloss sich einstimmig, die Bedingungen abzulehnen. Eine Betriebsversammlung wurde unterbrochen. Sie soll nächste Woche im Gewerkschaftshaus fortgesetzt werden.

Die Kollegen seien empört, hieß es Freitag aus Reihen des Betriebsrats. Zum 30. April plant die Bochumer Eickhoff-Guppe, zu der der Schalker Betrieb gehört, bekanntlich die Schließung der Fabrik. Das Angebot der Geschäftführung sah offenbar vor, dass der Betriebsrat bereits für Februar die Möglichkeit betiebsbedingter Kündigungen eröffnen sollte. „Das hätte für die Beteiligungsrechte ein Hopplahopp-Verfahren bedeutet. Was das mit Interessenausgleich zu tun hat, kann man nicht erkennen“, betont Robert Sdowsky, 1. Bevollmächtigter der Gelsenkirchener IG Metall.

Gesamtpaket war für die Belegschaft nicht annehmbar

Zweiter Knackpunkt: Die vorgeschlagene finanzielle Abfederung für den Jobverlust lag unter dem erwarteten Regelsatz von einem halben Monatsgehalt pro Beschäftigungsjahr. „Besondere Empörung“, so Sadowsky, rief eine so genannte „Halteprämie“ von einem Monatsgehalt hervor. „Es sollte geprüft werden, ob Beschäftigte für anstehende Restarbeiten gebraucht werden. Gezahlt werden sollte sie aber nur, wenn die Leute, die noch gebraucht werden, in dieser Zeit nicht mehr Kranheitstage als im Jahresdurchschnitt haben“, erklärt Sadowsky.

Das Gesamtpaket war für die Belegschaft nicht annehmbar. „Die Kollegen waren entsetzt, wie da mit ihnen umgegangen wird.“ Sadowsky und die Betriebsräte „sind der festen Überzeugung, dass noch Alternativen bleiben. Da ist mehr rauszuholen als Entlassungen und ein paar Euros dazu.“ Zum Beispiel seien solidarische Lösungen im Bereich der Eickhoff-Gruppe denkbar – durch Auftragsverschiebung, Kurzarbeit hier und befristete Verlagerung von Aufgaben und Personal dort. Sadowsky: „So lassen sich Lasten verteilen. Verschiedene Werke in Gelsenkirchen haben das hingekriegt.“