Gelsenkirchen. . Als „weiße Fläche“ geistert das Gebiet seit Jahren durch die Bebauungspläne. Das Areal in Heßler an der Grenze zu Horst sorgte Ende der 1980er/Anfang der 90er für jede Menge Zoff – weil die Veba Kraftwerke Ruhr AG (heute Eon) sich mit der Absicht trug, dort ein Müllheizkraftwerk zu bauen. Für Sondermüll.
Als „weiße Fläche“ geistert das Gebiet seit Jahren durch die Bebauungspläne. Der grüne Speckgürtel in Heßler an der Grenze zu Horst, in Nachbarschaft des Rhein-Herne-Kanals und der A 42, unweit der Heimat des Ziegenmichel-Hofs. Und ein Areal, das Ende der 1980er/Anfang der 90er für jede Menge Zoff gesorgt hat – weil die Veba Kraftwerke Ruhr AG (heute Eon) sich mit der Absicht trug, nach den nicht realisierten Kohlekraftwerksplänen auf dem ehemaligen Nordstern-Industrieareal ein Müllheizkraftwerk zu bauen. Für Sondermüll.
Als das bekannt wurde, regte sich heftiger Bürgerprotest. Ob der eisige Gegenwind aus Volkes Richtung eine Rolle spielte oder die bessere Einsicht – gleich wie, die Kraftwerkspläne waren schon gestorben, als Gelsenkirchen 1997 Bundesgartenschau-Standort war und mit dem fein heraus geputzen Nordsterngelände überregional punktete.
Teil des regionalen Grüngürtels
Warum also 2014 noch vom Kraftwerk auf der „weißen Fläche“ sprechen? Nun, weil der Landesentwicklungsplan für NRW (LEP) aktuell überarbeitet wird – und der darin bis heute noch ausgewiesene Standort für die Energieversorgung verschwinden wird. Gleiches gilt für den Regionalplan des Regierungsbezirks Münster. So einfach ist das – oder auch nicht. Denn weiße Flächen passen nicht so recht in Pläne, die gewöhnlich für jeden Winkel eine Nutzung vorsehen, und sei es als reine Grünfläche ohne jegliche Ansiedlungsvorhaben.
Sicher ist, wie Andreas Voge vom Referat Stadtplanung am Mittwoch in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte betonte: Es wird keine Industrieansiedlung geben. Völlig auszuschließen ist auch ein Wohnstandort. „Wir hätten dort gerne Grünzug verträgliches Gewerbe“, benannte Voge stattdessen den städtischen Wunsch. Fakt ist, dass das einst industriell genutzte Fleckchen Erde im LEP in den regionalen Grüngürtel einbezogen ist.
Beteiligungsverfahren läuft noch bis Ende Februar
Das Beteiligungsverfahren für den neu aufgestellten LEP läuft noch bis Ende Februar. Bis dahin will die Planungsgemeinschaft Städteregion Ruhr eine gemeinsame Stellungnahme abgeben. Heißt für Gelsenkirchen: Überlegen, wie man die Fläche nutzen kann. Die Nutzungsoption hat Stadtplaner Voge genannt.
In der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte war es dann Patrick Jedamzik von den Grünen, der den Antrag stellte, Bestandsschutz für den Ziegenmichel-Hof in die Flächennutzung der Zukunft einzubauen. Andreas Voge betonte, der Ziegenmichel entspreche dem planerischen, regionalen Grünzug. Mit anderen Worten: Der Hof passt ins Konzept. Jedamziks Antrag wurde als Anregung in die Empfehlung des Bezirks Mitte aufgenommen. Nächste Woche hat der Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss das Wort.