Gelsenkirchen.
Der Blindgängerverdacht bleibt – eine Herberge für die 40 Kinder und sieben pädagogische Kräfte ist indes bereits gefunden: Der evangelische Kindergarten „Sterntaler“ in Bismarck zieht so bald wie möglich ins Lutherhaus an der Pothmannstraße zur Gastgeberin Evangelische Kirchengemeinde Schalke um. Das teilte die Sprecherin des Kirchenkreises Gelsenkirchen-Wattenscheid, Katharina Blätgen, am gestrigen Dienstag mit.
Schon einmal hat das Lutherhaus in der Not geholfen, nämlich 2007, als der Paul-Gerhardt-Kindergarten am Laarmannshof quasi von jetzt auf gleich umziehen musste. Die Statik der Einrichtung war wegen des nassen Untergrunds gefährdet. Das ist längst Geschichte – und jetzt kommen die Sterntaler-Kinder. Wie berichtet, gibt es in deren Einrichtung am Grieseplatz 6 zwei Blindgängerverdachtspunkte: einer im Außenbereich, einer unter der Bären-Gruppe.
Nach individuellen Lösungen suchen
„Wenn es wegen des vorübergehenden Auszugs im Einzelfall für Eltern Probleme gibt, werden wir nach individuellen Lösungen suchen“, kündigt Katharina Blätgen an. Die Stadt habe ebenfalls ihre Unterstützung signalisiert. Am Montag hatte sich übrigens ein Elternpaar entschieden, sein Kind nach Bekanntgabe des Verdachts vorsichtshalber nicht mehr in die Zwei-Gruppen-Einrichtung zu schicken.
Im Lutherhaus werden sich die Kinder nach Worten der Kirchenkreis-Sprecherin überwiegend im Erdgeschoss tummeln. Die Gruppenräume seien nutzbar, aber der Umzug selbst müsse halt noch durchgeführt werden. „Wir wollten nicht einfach Knall auf Fall schließen“, so Blätgen.
Kein Präzedenzfall, aber Regelungsbedarf
Wann die Bohrungen an den beiden Verdachtspunkten beginnen, steht demnach noch nicht fest. Was die Kosten angeht, hat der Kirchenkreis heraus gefunden, dass es in der Vergangenheit schon zwei evangelische Kindergärten – einer in Herne, der andere in Bochum – mit ähnlich gelagerten Problemen gab. Kein Präzedenzfall also, aber einer mit Regelungsbedarf.