Gelsenkirchen. Joachim Poß nimmt in der SPD-Bundestagsfraktion keine Führungsaufgaben mehr wahr. Was am Mittwoch in Berlin aus Fraktionskreisen bekannt wurde, hatte der Sozialdemokrat in einem Schreiben an die Gelsenkirchener Genossen bereits am Dienstag mitgeteilt.
Joachim Poß, Gelsenkirchener SPD-Bundestagsabgeordneter, wird in der neuen Legislaturperiode keine Aufgabe mehr in der Fraktionsführung übernehmen.
Was am Mittwoch in Berlin durchsickerte, hatte der 64-Jährige den Genossinnen und Genossen in seiner Heimatstadt am Tag zuvor in einem Schreiben mitgeteilt: „Als Mitglied des Europaausschusses und stellvertretendes Mitglied des Finanzausschusses werde ich meine Kompetenz und Erfahrung im Zusammenhang mit der europäischen Finanz- und Wirtschaftspolitik einbringen.“ Die Interessen seines Wahlkreises wolle er auch weiterhin mit Nachdruck verfolgen, hieß es weiter.
Chancen nutzen
Poß schrieb ferner, dass nach einer bundespolitisch für die SPD enttäuschenden Bundestagswahl, langwierigen Koalitionsverhandlungen und einem Mitgliederentscheid, der die Partei nach innen und außen gestärkt habe, es nun gelten müsse, die Chancen zu nutzen, die sich aus der neuen Regierungskonstellation ergeben würden. „Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, die Position der SPD zu stärken und zu verdeutlichen. Ich werde mich auch in Zukunft im Parteivorstand der SPD in diesem Sinne engagieren.“
Für Poß soll dem Vernehmen nach der SPD-Haushaltsexperte Carsten Schneider in die Spitze der Bundestagsfraktion aufrücken und als Vizefraktionschef für die Haushalts- und Finanzpolitik und den Euro zuständig sein. Dies soll der Vorschlag von Fraktionschef Thomas Oppermann für die Neuformation seiner neun Stellvertreter vorsehen, die am Donnerstagabend zur Wahl anstehen.