Gelsenkirchen. . Die WiN Emscher-Lippe GmbH wird bis zum Jahr 2020 fortgeführt. Im Zuge einer Neustrukturierung wird sie von Herten nach Gelsenkirchen umsiedeln. Erfreulich: Das Land will sich stärker beteiligen und die ChemSite unter das Dach der WiN begeben.

Gelsenkirchen darf sich freuen: Die WiN Emscher Lippe GmbH, bisher in Herten ansässig, wird an der Westfälischen Hochschule angesiedelt. Der Hauptausschuss gab grünes Licht für die Fortsetzung der WiN bis zum Jahr 2020. Nachdem alle anderen Beteiligten bereits zustimmten, muss nun der Rat der Stadt noch seinen Segen geben.

OB Frank Baranowski (SPD) betonte in einer Erklärung zur Situation, dass die Gesellschaft dringend eine neue Struktur benötige, um erfolgreich für die Region tätig sein zu können. „Sonst könnte ich eine Fortführung gar nicht empfehlen.“ Dazu gehöre auch ein schlankes Entscheidungsgremium.

Dem Anspruch zu selten gerecht worden

Die WiN Emscher-Lippe wurde 1990 als regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Städte Gelsenkirchen und Bottrop sowie den zehn kreisangehörigen Städten des Kreises Recklinghausen gegründet. Sie sollte angesichts des Strukturwandels eine ergänzende Einrichtung zur kommunalen Wirtschaftsförderung sein. Diesem Auftrag, der oft mit städtischen Eigeninteressen kollidierte, wurde die WiN zu selten gerecht.

Aktuell finden Gespräche statt, um das Land stärker zu beteiligen. Baranowski und Peter Schnepper (IHK) bestätigten, dass in Düsseldorf die Erkenntnis gereift sei, die Region Emscher-Lippe Nord auch wegen der Zechenschließungen in Marl (2015) und Bottrop (2018) stärker unterstützen zu müssen. NRW-Wirtschaftsminister Gerald Duin habe angeboten, den Vorsitz im Beirat zu übernehmen. Mit der ChemSite, dem Chemie- und Kunststoffcluster im Ruhrgebiet, hat zudem ein starker regionaler Wirtschaftssektor erklärt, sich ebenfalls unter das Dach der WiN begeben zu wollen. Das Ziel ist es, attraktive regionale Projekte zu formulieren, um sie mit Hilfe von EU-Mitteln (Förderhöhe 90 Prozent) umzusetzen.