Bottrop. Der Vorsitzende des örtlichen Wirtschaftsförderungsausschusses, Hermann Hirschfelder, ist einer ihrer schärfsten Kritiker.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WiN, die ihre Arbeit für zwölf Städte im Emscher-Lippe-Raum bald in neuer Form und unter dem neuen Namen „Umbau 21“ fortsetzen soll, ist heftig umstritten.

Oberbürgermeister Bernd Tischler warb persönlich bei den Fraktionsvorsitzenden der Ratsparteien darum, dass die Stadt auch Mitglied der Umbau 21-Gesellschaft bleibt, letztlich mit Erfolg. Rund 33 000 Euro jährlich wird das die Stadt zunächst in den nächsten fünf Jahren kosten. Tischler betonte, dass neben Bottrop, Gelsenkirchen und den zehn Städten des Kreises Recklinghausen auch 26 Unternehmen an der Gesellschaft beteiligt seien. Der Oberbürgermeister ist zurzeit Vorsitzender des WiN-Aufsichtsrates.

Der wohl schärfste WiN-Kritiker ist Hermann Hirschfelder - Vorsitzender des Bottroper Wirtschaftsförderungsausschusses. Der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion ist der Ansicht, dass die regionale Wirtschaftsförderungsagentur „keinerlei Existenzberechtigung hinsichtlich des Erfolges hat“. Hirschfelder warf die Frage auf: „Was hat die WiN eigentlich gemacht?“ Für die Entwicklung des Ruhrgebietes sei die Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr (WMR) als Partnerin weitaus effektiver. Die ihm vorliegende Erfolgsbilanz der WiN dagegen passe auf eine DIN-A4- Seite und sei „das Papier nicht wert“.

Verankerung in der Stadt fehlt

Die Grünen und die ÖDP teilen die Kritik der CDU an der Hertener WiN. Grünen-Fraktionsvorsitzende Andrea Swoboda vermisst die Verankerung der Wirtschaftsförderer am Ort. Außer Sparkasse und Volksbank sei hier kein Unternehmen beteiligt. „Konkrete Maßnahmen gibt es wenig“, sagte sie. Das WiN-Projekt Highchain Minitrans zum Beispiel - unter diesem Dach fährt der Wasserstoffbus zum Tetraeder - laufe aus, ohne dass die Agentur etwas unternehme. ÖDP-Ratsherr Johannes Bombeck kritisierte den großen Aufwand den schon die WiN und nun die Umbau-Agentur mit ihren Aufsichtsräten und Präsidialausschüssen betreibe. SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz hingegen hält „Umbau 21“ für „passgenau für die Wirtschaftsförderung der Emscher-Lippe-Region“.