Gelsenkirchen. .
Vom Malocher bis zum Manager, von der Industriebrache zur Kulturlandschaft – das Ruhrgebiet in all seinen Facetten spiegelt sich in den Bildern des Pixelprojekts wider. Seit zehn Jahren porträtieren rund 250 Fotografen in mehr als 7000 Fotos das Ruhrgebiet aus ungewohnten Blickwinkeln.
Mit ihren Arbeiten schaffen sie ein regionales und ein emotionales Gedächtnis der Region. Nun wurde das Projekt von einer Jury zu einem von bundesweit insgesamt 100 Orten im „Land der Ideen“ gewählt. In einer Bürgerabstimmung wählten Internetnutzer das freie Projekt auf Platz 7. Mit neuen Visionen will Projektkoordinator Peter Liedtke auch die kommenden zehn Jahre weiter „pixeln“.
Um Fördermittel kämpfen
An diesem Donnerstag sind viele Besucher gekommen, um zu gratulieren: Oberbürgermeister Frank Baranowski ist da, Dieter Gorny, Geschäftsführer des europäischen Zentrums für Kreativwirtschaft (ECCE), Martina Kötter, Vorsitzende des Pixelprojekt-Fördervereins sowie Reinhard Krämer vom NRW-Kulturministerium. Sie alle helfen mit, die Ehrentafel an die Hauswand zu schrauben, die nun das Projektbüro der „Bildsprachen“ an der Bergmannstraße ziert: „Einer von 100 Orten im Land der Ideen“.
„Über diese Auszeichnung freuen wir uns sehr“, sagt Peter Liedtke. Natürlich haben viele Leute daran mitgewirkt, vor allem die vielen Fotografen, die das Projekt tragen. „Ich bin nur der Motor“, sagt Liedtke. Und ein Motor muss geölt werden. Nicht nur mit den vielen Bildern, die die Fotografen liefern, sondern auch mit Geld. „Wir wissen nie, ob es im nächsten Jahr überhaupt weiter geht. Es ist ein ständiger Kampf um Fördermittel.“ Auch in den kommenden Wochen werde wieder ein Förderantrag ans Land gestellt. „Etwa 300.000 Euro sind in den vergangenen zehn Jahren in das Projekt geflossen“, sagt Reinhard Krämer, Leiter der Gruppe „Regionale und internationale Kulturpolitik“ im NRW-Kulturministerium.
Einen Schritt nach vorne
Mit der Auszeichnung gehe nicht nur das Pixelprojekt einen Schritt nach vorne, sondern das gesamte Kreativquartier Ückendorf, meinen die Beteiligten. Schritt für Schritt soll sich dort kreative Szene ansiedeln, so Zuzug organisiert werden.
Peter Liedtke hat schon eine neue Vision: „Viele Regionen in Europa machen einen ähnlichen Wandel durch.“ Das Projekt auszuweiten, fotografische Netzwerke über Landesgrenzen hinweg zu knüpfen – das könnte Aufgabe für die nächsten zehn Jahre sein.