Gelsenkirchen.

Es ist die Musik, die die Kraft besitzt, kulturelle Grenzen zwischen den Menschen zu sprengen, die die Welt ein bisschen friedlicher zu machen vermag. Das beweist Tag für Tag die Neue Philharmonie Westfalen, wo Menschen aus aller Herren Länder Pult an Pult harmonisch miteinander musizieren. Diese Gräben überwindende Kraft der Klänge hat auch Dirigent Daniel Barenboim erfolgreich mit der Gründung seines West-Eastern Divan Orchestra bewiesen.

In dieser Tradition initiierte nun der Geiger Faik Aliyev aus Aserbaidschan, Musiker im Sinfonieorchester des Westdeutschen Rundfunks Köln, das Festival „Phoenix“. Ziel seines 2011 begründeten kulturellen Engagements: Die Zuhörer begegnen in nur einer einzigen Veranstaltung jüdischer, christlicher und islamischer Musikkultur.

Begegnung der monotheistischen Weltreligionen

Das nordrhein-westfälische Festival macht am Sonntag, 8. Dezember, um 11 Uhr Station in Gelsenkirchen im Veranstaltungssaal der Jüdischen Gemeinde an der Georgstraße 2.

Für seine Idee konnte der Geiger auf Anhieb den Cellisten der Neuen Philharmonie, Mark Mefsut, und die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Judith Neuwald-Tasbach, gewinnen. Mefsut: „Wir spielen gemeinsam Werke aus dem abendländischen, muslimischen und jüdischen Kulturkreis.“ Eine Begegnung mit Bekanntem und mit Fremden. Notensetzer aus den drei großen monotheistischen Weltreligionen werden hier zu Wort kommen und der jeweiligen Religion ihre Referenz erweisen.

Gebete für alle Völker

Eine Idee, die Judith Neuwald-Tasbach auch am Herzen liegt: „Schließlich lautet der Spruch an unserem Gemeindehaus: Dies ist ein Haus der Gebete für alle Völker.“ Zur Musik: Faik Aliyev wird weitgehend unbekannte Musik aus Baku interpretieren und das gemeinsam mit seinem erst sieben Jahre alten Sohn Ural, der ebenfalls Geige spielt. Aliyev wird zudem moderieren und etwas über seine vorderasiatische Heimat erzählen

Ein Trio aus Misha Nodelmann, Violine, Mark Mefsut, Violoncello, und Anna Nodelmann am Klavier spielt anschließend Werke von Max Bruch, Mendelssohn Bartholdy und Schubert.

Einritt ist frei

Aus der Jüdischen Gemeinde musizieren David Sarainski (12, Geige) und sein Cousin Benjamin (12, Klarinette) zusammen mit Viktoria Sarainski am Klavier.

Das Konzert in der Jüdischen Gemeinde, Georgstraße 2, findet am Sonntag, 8. Dezember, um 11 Uhr statt. Es könnte der Start in eine Reihe von Konzerten werden, die Musik aus unterschiedlichen Kulturkreisen vorstellen. Der Eintritt ist frei, es wird am Ende um eine Spende gebeten. das Geld kommt der Kulturarbeit der Gemeinde zugute.